Wie sinnvoll ist Fischbesatz?
- Swordfish
- Fischerforum Moderator
- Beiträge: 681
- Registriert: Do 8. Jun 2017, 11:51
- Meine Gewässer: Reuss, Vierwald, Alpnacher, Sempacher, Sarnersee
- Has thanked: 92 times
- Been thanked: 202 times
Re: Wie sinnvoll ist Fischbesatz?
Off Topic: Ich finde deinen Beitrag sehr wertvoll pegasus72. Insbesondere weil du daran appellierst das eigene Verhalten zu hinterfragen anstelle Anderen die Schuld zu zuweisen. Eine Miniforelle aus ner Gumpe rauszukitzeln (und erst noch mit Wurm & Widerhaken ) ist beileibe keine Kunst und für mich auch nicht waidgerecht. Niemand von uns muss Fische fangen - und dennoch versuchen Einige die Gesetze bis ans äusserste auszureizen um die Chance auf einen Fangerfolg noch weiter zu steigern. Bei der Selbstverantwortung und der Mündigkeit müssten wir Ansetzen und nicht beim Erstellen immer neuer Gesetze um genau dieser entgegen zu wirken.
Bezüglich Fischbesatz bin ich sehr pragmatisch: All jene Fischarten unterstützen die einen schweren Stand haben (z.B. Äschen nach der Hitze des letzten Jahres) aber kein Besatz von Fischen die nur dem eigenen Fangerfolg dienen. Jene Gewässer mit einem geringen Fischbestand werden von den meisten Fischern sowieso gemieden und damit erholt sich der Bestand auch ganz ohne unser Zutun. Forellenpuffs sind von dieser Regelung ausgenommen. Die finde ich übrigens sehr wertvoll - halten sie doch genau jene Fischer von meinen Gewässern fern, auf die ich sowieso gerne verzichte.
Bezüglich Fischbesatz bin ich sehr pragmatisch: All jene Fischarten unterstützen die einen schweren Stand haben (z.B. Äschen nach der Hitze des letzten Jahres) aber kein Besatz von Fischen die nur dem eigenen Fangerfolg dienen. Jene Gewässer mit einem geringen Fischbestand werden von den meisten Fischern sowieso gemieden und damit erholt sich der Bestand auch ganz ohne unser Zutun. Forellenpuffs sind von dieser Regelung ausgenommen. Die finde ich übrigens sehr wertvoll - halten sie doch genau jene Fischer von meinen Gewässern fern, auf die ich sowieso gerne verzichte.
There's a fine line between fishing and just standing on the shore like an idiot.
- pegasus72
- Beiträge: 51
- Registriert: Fr 23. Mär 2012, 11:16
- Has thanked: 2 times
- Been thanked: 11 times
Re: Wie sinnvoll ist Fischbesatz?
Hi zusammen
Ich wollte, wie es der eine oder andere erkannt hat, hauptsächlich an die Vernunft und die Intelligenz der Fischer appellieren.
Badassfisherman: evtl. solltest Du meinen Beitrag nochmals lesen. Ich glaube, Du hast da was überlesen oder missverstanden. Ich kann mir sonst nicht erklären, warum Du mir die Mitschuld der Fischer am Fischbestand ins Bewusstsein rufen möchtest. Genau das versuche ich ja in meinem Beitrag zu tun!
Ich bin Dir für die allgemeine Information, dass unsere Fischbestände zerkreuzt sind, sehr dankbar und denke, dass diese auch der Allgemeinbildung eines Jungsfischers dienlich sein kann. Ist übrigens bei den Kühen, Hunden, Katzen, Äpfeln, Birnen, Blumen, usw. auch so. Da wurde und wird weiter munter gekreuzt, bis man das gewünschte Resultat hat. Mal gehts um Wachstum, mal um Resistenz, mal um Schönheit usw.. Kreuzen von Arten macht der Mensch schon lange. In meinen Augen überhaupt nichts schlechtes und den Möglichkeiten des Kreuzens und somit der Veränderung der Genetik sind Riegel durch unsere Gesetzte geschoben.
Zurück zu den Fischen: was genau ist denn der Nachteil von Kreuzungen bei den Forellen ? Gibt es da Beweise, dass diese nicht reproduzierfähig sind, oder dass sie sich schlecht ins Gewässer integrieren können? Oder warum verteufelst Du das so? Ist es ein rein moralischer Aspekt oder gibt es tatsächlich stichfeste Gründe, warum das schlecht ist? In Slowenien ist man unheimlich stolz auf die "Marmoratas" und verteufelt die Hybriden, warum? Aus Marketinggründen? so à-la: "Wir haben hier noch die "echten" Marmoratas! Wir sind reinrassig!" - irgendwie wird mir das etwas rechtslastig und denke Politik hat im Wasser nix verloren. Oder gehts nur darum, dass man dem zahlenden Angler aus der Schweiz die Möglichkeit für das nächste Insta-Post mit einer "echten" Marmorata bieten will? Ich hoffe nicht...
Ist es wirklich wichtig, dass wir "reine", "ursprüngliche" Bestände haben? Die Frage nach der wahren Reinheit wäre dann auch noch zu bestimmen. Es gibt in Österreich Versuche und Projekte, die sogenannte "Urforelle" wieder anzusiedeln. Gute Doku übrigens auf youtube - such mal nach "die Rückkehr der Urforelle".
Was mir an der Diskussion nicht gefällt, und das ist was ich in meinem vorherigen Post versucht habe darzustellen, ist dass auch wenn wir "reine Bestände" hätten, dies die Probleme mit den Fischbeständen nicht im geringsten lösen würden. Zudem scheint es mir als unrealistisch, die Flüsse von den fremden Arten zu säubern und sauber zu halten.
Die durchkreuzten Fischbestände sind in meinen Augen ein Übel (sofern es eines ist), mit dem wir einfach leben und wir uns arrangieren müssen. Es ist nicht lösbar und verspricht auch keine Lösung zum Thema "wie sinnvoll ist Fischbesatz" zu sein. Das ist ein Umstand wie alle die anderen auch und ist kaum oder nur sehr beschränkt änderbar.
Ich finde es schade, dass solche unlösbaren Aufhänger dann der wahren Problematik übergestülpt werden. Das Problem der schlechten Fischbestände wird dadurch nicht gelöst - es wird mit solchen Aussagen nur vom Problem abgelenkt. Und das nervt mich (wie man merken mag).
Fakt ist, dass wir uns ja allgemein entschieden haben, dass wir keine Massfische mehr besetzen oder gar nicht mehr die Flüsse besetzen. Das ist zu akzeptieren. Deshalb scheint mir der Appell an unseren eigenen gesunden Menschenverstand als eines der wenigen Mittel, die den Fischbestand schonen und erhalten könnte.
Ich bin überzeugt, dass durch das Zügeln der eigenen Gier und der übermässigen Selbstdarstellung niemandem einen grossen Schaden entstehen würde, die Wirkung jedoch enorm wäre. Ja, auch ich kenne die Aussagen: "aber es ist ja legal und ich darf das". Sicher! Ich will auch keine neuen Verbote. Ich möchte nur etwas intelligentere Angler, die sich selbst und seine Mitangler ab und zu besinnen, dass wir es hier nicht mit Morcheln sondern mit Lebewesen zu tun haben und wir einen gewissen Respekt vor der Kreatur Fisch haben dürfen/sollten.
Petri!
Ich wollte, wie es der eine oder andere erkannt hat, hauptsächlich an die Vernunft und die Intelligenz der Fischer appellieren.
Badassfisherman: evtl. solltest Du meinen Beitrag nochmals lesen. Ich glaube, Du hast da was überlesen oder missverstanden. Ich kann mir sonst nicht erklären, warum Du mir die Mitschuld der Fischer am Fischbestand ins Bewusstsein rufen möchtest. Genau das versuche ich ja in meinem Beitrag zu tun!
Ich bin Dir für die allgemeine Information, dass unsere Fischbestände zerkreuzt sind, sehr dankbar und denke, dass diese auch der Allgemeinbildung eines Jungsfischers dienlich sein kann. Ist übrigens bei den Kühen, Hunden, Katzen, Äpfeln, Birnen, Blumen, usw. auch so. Da wurde und wird weiter munter gekreuzt, bis man das gewünschte Resultat hat. Mal gehts um Wachstum, mal um Resistenz, mal um Schönheit usw.. Kreuzen von Arten macht der Mensch schon lange. In meinen Augen überhaupt nichts schlechtes und den Möglichkeiten des Kreuzens und somit der Veränderung der Genetik sind Riegel durch unsere Gesetzte geschoben.
Zurück zu den Fischen: was genau ist denn der Nachteil von Kreuzungen bei den Forellen ? Gibt es da Beweise, dass diese nicht reproduzierfähig sind, oder dass sie sich schlecht ins Gewässer integrieren können? Oder warum verteufelst Du das so? Ist es ein rein moralischer Aspekt oder gibt es tatsächlich stichfeste Gründe, warum das schlecht ist? In Slowenien ist man unheimlich stolz auf die "Marmoratas" und verteufelt die Hybriden, warum? Aus Marketinggründen? so à-la: "Wir haben hier noch die "echten" Marmoratas! Wir sind reinrassig!" - irgendwie wird mir das etwas rechtslastig und denke Politik hat im Wasser nix verloren. Oder gehts nur darum, dass man dem zahlenden Angler aus der Schweiz die Möglichkeit für das nächste Insta-Post mit einer "echten" Marmorata bieten will? Ich hoffe nicht...
Ist es wirklich wichtig, dass wir "reine", "ursprüngliche" Bestände haben? Die Frage nach der wahren Reinheit wäre dann auch noch zu bestimmen. Es gibt in Österreich Versuche und Projekte, die sogenannte "Urforelle" wieder anzusiedeln. Gute Doku übrigens auf youtube - such mal nach "die Rückkehr der Urforelle".
Was mir an der Diskussion nicht gefällt, und das ist was ich in meinem vorherigen Post versucht habe darzustellen, ist dass auch wenn wir "reine Bestände" hätten, dies die Probleme mit den Fischbeständen nicht im geringsten lösen würden. Zudem scheint es mir als unrealistisch, die Flüsse von den fremden Arten zu säubern und sauber zu halten.
Die durchkreuzten Fischbestände sind in meinen Augen ein Übel (sofern es eines ist), mit dem wir einfach leben und wir uns arrangieren müssen. Es ist nicht lösbar und verspricht auch keine Lösung zum Thema "wie sinnvoll ist Fischbesatz" zu sein. Das ist ein Umstand wie alle die anderen auch und ist kaum oder nur sehr beschränkt änderbar.
Ich finde es schade, dass solche unlösbaren Aufhänger dann der wahren Problematik übergestülpt werden. Das Problem der schlechten Fischbestände wird dadurch nicht gelöst - es wird mit solchen Aussagen nur vom Problem abgelenkt. Und das nervt mich (wie man merken mag).
Fakt ist, dass wir uns ja allgemein entschieden haben, dass wir keine Massfische mehr besetzen oder gar nicht mehr die Flüsse besetzen. Das ist zu akzeptieren. Deshalb scheint mir der Appell an unseren eigenen gesunden Menschenverstand als eines der wenigen Mittel, die den Fischbestand schonen und erhalten könnte.
Ich bin überzeugt, dass durch das Zügeln der eigenen Gier und der übermässigen Selbstdarstellung niemandem einen grossen Schaden entstehen würde, die Wirkung jedoch enorm wäre. Ja, auch ich kenne die Aussagen: "aber es ist ja legal und ich darf das". Sicher! Ich will auch keine neuen Verbote. Ich möchte nur etwas intelligentere Angler, die sich selbst und seine Mitangler ab und zu besinnen, dass wir es hier nicht mit Morcheln sondern mit Lebewesen zu tun haben und wir einen gewissen Respekt vor der Kreatur Fisch haben dürfen/sollten.
Petri!
-
- Fischerforum Moderator
- Beiträge: 2678
- Registriert: Mo 12. Dez 2016, 15:19
- Meine Gewässer: Greifen\Pfäffiker\Zürich\Sihlsee/Glatt
- Wohnort: Schwerzenbach
- Has thanked: 919 times
- Been thanked: 780 times
- Kontaktdaten:
Re: Wie sinnvoll ist Fischbesatz?
Mir geht es hauptsächlich um die Jahrhunderte lange Anpassung der verschiedenen Genetischentypen.
Die sind ja nicht grundlos entstanden...
Die haben sich mit den Gegebenheiten der Gewässer entwickelt.
Evt hätten gewisse stämme sogar Resistenzen gegen gewisse Krankheiten gehabt die da durch verloren gegangen sind. Oder Resistenzen gegen hohe Temperaturen wer weiß.
Bei anderen Gattungen haben wir den Vorteil das wir ein riesiges Wissen haben... Farbzucht und so..
Bei den Fischen ist das ganz anders...
Jedes Tier müsste genetisch analysiert werden und aufgeschlüsselt.. Jedes ausnahmslos.. Bevor man Kreuzt.
Das ist bei der Schlangen Zucht nicht anders aber da sieht man am Kleid welche Morphen die Finger drin hatten...
Wie auch bei viele Gekkos.. Aber nicht bei Fischen.
Forellen und Felchen kann man ja zum Glück nicht kreuzen..
Aber alle Felchen und Bachforellen Typen..
Ich möchte eigentlich nur das sich die Fischer nicht aus der Verantwortung nehmen, da wir alle da mit drin hangen und das Problem das herrscht ja Hausgemacht ist. Ich sage auch das ich mit der heutigen Situation eigentlich wenig zu tun habe oder nichts dafür kann.
Das stimmt so aber auch nicht ganz..
Da ich, wie jeder andere Fischer, mal paar Fische mit zum essen nehme, schmälert bereits wider einen gewissen bestand. Auch wenn das evt nicht ins Gewicht fällt.
Das Problem wird aber auch nicht mit Besatz gelöst..
Seit man das macht sind fast überall die Forellen im rückstand..
Ich finde viele inputs von dir sehr gut und bringt garantiert div Leute zum Denken oder umdenken.
Vor allem das wir alle etwas zurück stecken müssen, top ansatz
Mfg
Die sind ja nicht grundlos entstanden...
Die haben sich mit den Gegebenheiten der Gewässer entwickelt.
Evt hätten gewisse stämme sogar Resistenzen gegen gewisse Krankheiten gehabt die da durch verloren gegangen sind. Oder Resistenzen gegen hohe Temperaturen wer weiß.
Bei anderen Gattungen haben wir den Vorteil das wir ein riesiges Wissen haben... Farbzucht und so..
Bei den Fischen ist das ganz anders...
Jedes Tier müsste genetisch analysiert werden und aufgeschlüsselt.. Jedes ausnahmslos.. Bevor man Kreuzt.
Das ist bei der Schlangen Zucht nicht anders aber da sieht man am Kleid welche Morphen die Finger drin hatten...
Wie auch bei viele Gekkos.. Aber nicht bei Fischen.
Forellen und Felchen kann man ja zum Glück nicht kreuzen..
Aber alle Felchen und Bachforellen Typen..
Ich möchte eigentlich nur das sich die Fischer nicht aus der Verantwortung nehmen, da wir alle da mit drin hangen und das Problem das herrscht ja Hausgemacht ist. Ich sage auch das ich mit der heutigen Situation eigentlich wenig zu tun habe oder nichts dafür kann.
Das stimmt so aber auch nicht ganz..
Da ich, wie jeder andere Fischer, mal paar Fische mit zum essen nehme, schmälert bereits wider einen gewissen bestand. Auch wenn das evt nicht ins Gewicht fällt.
Das Problem wird aber auch nicht mit Besatz gelöst..
Seit man das macht sind fast überall die Forellen im rückstand..
Ich finde viele inputs von dir sehr gut und bringt garantiert div Leute zum Denken oder umdenken.
Vor allem das wir alle etwas zurück stecken müssen, top ansatz
Mfg
Laut einer Studie sind Menschen mit weniger Freunden glücklicher und zufriedener...
War es schlecht, dann erst Recht!!
War es schlecht, dann erst Recht!!
- Schilfhocker
- Beiträge: 107
- Registriert: Fr 20. Nov 2009, 07:03
- Meine Gewässer: Bäche
- Been thanked: 5 times
Re: Wie sinnvoll ist Fischbesatz?
Das mit den durchgekreuzten Forellen ist nicht Tatsache.
Tatsache ist- dass ein Forelle - die verschieden ist von der Genetik eines Baches- sich dort kaum fortpflanzt. Will heissen, dass die fremden Gene kaum in die Bachforellen eingetragen werden.
Man versucht heute Bäche zu finden- die hohe Temperaturen haben- wo sich Forellen aber noch fortpflanzen- diese Genetik will man für die Zukunft haben.
Die Urforelle hat sich angepasst, das dauert auch nicht lange- bis sich die beste Genetik herauskristaliert- die Forelle überlebt- die die höchsten Temperaturen erträgt. Das geht auch ohne Menschenhand.
Tatsache ist- dass ein Forelle - die verschieden ist von der Genetik eines Baches- sich dort kaum fortpflanzt. Will heissen, dass die fremden Gene kaum in die Bachforellen eingetragen werden.
Man versucht heute Bäche zu finden- die hohe Temperaturen haben- wo sich Forellen aber noch fortpflanzen- diese Genetik will man für die Zukunft haben.
Die Urforelle hat sich angepasst, das dauert auch nicht lange- bis sich die beste Genetik herauskristaliert- die Forelle überlebt- die die höchsten Temperaturen erträgt. Das geht auch ohne Menschenhand.
Re: Wie sinnvoll ist Fischbesatz?
Interessantes Thema.
Fakt: 95% würden auf der stelle 5+ Forellen fangen und entnehmen wenn sie die möglichkeit dazu haben.
Fakt: Die 95% fangen eher eine massige Forelle wenn überhaupt.
Fakt: Wenn die 95% nichts fangen werden die Gründe meistens schon am Wasser gesucht: keine Fische mehr, zuwenig Nahrung, zu warm, zu kalt, Wasservögel etc...
Die eigenen Fähigkeiten und ihr Wissen werden natürlich nie in Frage gestellt
Und das ist ein ewiger Kreislauf
Ich habe die ultimative Lösung für die 95%, geht einfach nicht mehr fischen! Jedenfalls nicht auf unsere "Edelfische"
Besatz kann nicht die Lösung sein, daher klar Nein.
Fakt: 95% würden auf der stelle 5+ Forellen fangen und entnehmen wenn sie die möglichkeit dazu haben.
Fakt: Die 95% fangen eher eine massige Forelle wenn überhaupt.
Fakt: Wenn die 95% nichts fangen werden die Gründe meistens schon am Wasser gesucht: keine Fische mehr, zuwenig Nahrung, zu warm, zu kalt, Wasservögel etc...
Die eigenen Fähigkeiten und ihr Wissen werden natürlich nie in Frage gestellt
Und das ist ein ewiger Kreislauf
Ich habe die ultimative Lösung für die 95%, geht einfach nicht mehr fischen! Jedenfalls nicht auf unsere "Edelfische"
Besatz kann nicht die Lösung sein, daher klar Nein.
- Flümi
- Beiträge: 2713
- Registriert: Mo 4. Jun 2007, 19:42
- Meine Gewässer: Aare,Zihl,Schüss,Birs+Bieler,Öschi,Engstlen,Arnen
- Wohnort: Biel
- Has thanked: 12 times
- Been thanked: 66 times
Re: Wie sinnvoll ist Fischbesatz?
Da bin ich aber ganz anderer Meinung. Der Mensch ist ein fehlgeleiteter Egoist, der der Verwirklichung seiner eigenen Träume nachtrauert, seine übertriebenen Ansprüche auf alles andere überträgt und weit weg von dem, was Sinn machen würde, zu verwirklichen versucht. Es gibt bei so vielen Tierarten, die sich die Menschen zunutze gemacht hat, so viele Qualzuchten, dass mir ständig übel wird. Es gibt so viele Tierarten, die ohne menschliche Hilfe kaum noch Überlebenschancen haben. Hunde mit Atemproblemen, Hunde mit Problemen im Knochenaufbau, Tierarten mit Gebährschwierigkeiten, Tiere ohne Fell, Tierarten, die man auf die Hälfte oder nen Viertel der ursprünglichen Grösse heruntergezüchtet hat und Tiere, die man dermassen bunt gemacht hat, dass sie in der Natur auffallen wie Albinos und zuerst gefressen werden. Nacktkatzen, Chihuahuas, Minipferde (in Hundegrösse!), Koi-Karpfen, Tiere mit kurzen Schnauzen (reicht ja für Dosenfutter) .... Tiere, denen man das Tiersein weggezüchtet hat, damit sie zu einem Accessoire, Ausstellungsmodell oder Spielzeug geworden sind. Hallo?!?pegasus72 hat geschrieben: ↑Mi 26. Jun 2019, 12:44 Ich bin Dir für die allgemeine Information, dass unsere Fischbestände zerkreuzt sind, sehr dankbar und denke, dass diese auch der Allgemeinbildung eines Jungsfischers dienlich sein kann. Ist übrigens bei den Kühen, Hunden, Katzen, Äpfeln, Birnen, Blumen, usw. auch so. Da wurde und wird weiter munter gekreuzt, bis man das gewünschte Resultat hat. Mal gehts um Wachstum, mal um Resistenz, mal um Schönheit usw.. Kreuzen von Arten macht der Mensch schon lange. In meinen Augen überhaupt nichts schlechtes und den Möglichkeiten des Kreuzens und somit der Veränderung der Genetik sind Riegel durch unsere Gesetzte geschoben.
Manchmal wünschte ich mir, dass ich Thanos' Handschuh mit 5 Unendlichkeitssteinen habe und auf der ganzen Welt sämtliche Qualzuchten mit einem Fingerschnipp kastrieren könnte
Die Menschheit macht so vieles falsch ... da würde auch ich mir wünschen, dass sie wenigstens bei meinem Hobby, der Fischerei, etwas richtig machen und nicht alles verpfuschen würde. Gut an ihre Umgebung angepasste Fischarten, die durch Evolution und nicht durch menschliche Zuchten entstanden sind, BITTE!
Gruss, Stefan
Schlitzohr, Spassvogel, durchschnittlicher Allrounder und Märchentante
Sensibilisierung für Umgang in (Fischer-) Foren
Schlitzohr, Spassvogel, durchschnittlicher Allrounder und Märchentante
Sensibilisierung für Umgang in (Fischer-) Foren
- pegasus72
- Beiträge: 51
- Registriert: Fr 23. Mär 2012, 11:16
- Has thanked: 2 times
- Been thanked: 11 times
Re: Wie sinnvoll ist Fischbesatz?
Uii, Flümi, das ist aber wieder eine sehr einfache Argumentation in meinen Augen.
Verstehe ich das richtig, dass all die vom Menschen gemachten Kreuzungen und Manipulationen falsch sind und die rückgängig gemacht werden sollten?
Da bin ich ganz und gar nicht deiner Meinung und empfinde diese Aussagen als zu plakativ.
Überleg dir mal, wie wir ohne Kreuzungen die heutige Weltbevölkerung mit Getreide in seinem Urzustand ernähren wollten? Das beginnt bei der Ertragsmenge und geht hin bis zur Resistenz gegen Schädlinge und Pilze, welche man herausgezüchtet hat. Nutzvieh ein anderes Thema.
Die von dir genannten Beispiele mögen in deinen Augen grauselig und verwerflich sein. Das kommt aber auf das Auge des Betrachters an. Wer sagt, dass was gut ist und was schlecht? Wie beruteilst du das? Nach Bauchgefühl oder der Innenwärme eine magischen Handschuhs?
Dem Mensch hat man je nach Betrachtungsweise auch das Menschsein weggezüchtet. Denk an aktuelle Trends wie ein Deodorant, alte Trends wie die Domestizierung des Menschen, Sozialisierung, etc.
Zurück zum Thema:
Die Definition der reinen, ursprünglichen Forelle, welche in unseren Bächen zu leben hat, gibt es nicht. Alle Forellen in unseren Bächen sind zerkreuzt. Was genau die "reine" Forelle ist, kann heute nicht mehr bestimmt werden und es ist auch nicht sicher, ob diese in der heutigen Zeit überhaupt überleben könnte. Die Forellen entwickeln sich wie alle anderen Organismen laufend weiter und passen sich der mittel- bis langfristigen Veränderung an. Stellt man wissenschaftlich fest, dass die heutigen Bestände der Veränderung der jeweiligen Lebenssituation nicht nachkommen und nicht mehr überlebensfähig sind, muss man sich, und zwar die Wissenschaft sowie die Politik (also wir Bürger) überlegen, ob eine Weiterentwicklung der heutigen Forellen ins Auge zu fassen ist (durch manipulierte Genetik) oder ob wir uns einfach mit der Tatsache abfinden müssen, dass wir uns von den Bachforellen in unseren Gewässern mehr und mehr verabschieden können.
Wenn ich mir den fehlenden Willen zur Veränderung unserer alt eingesessenen Bürokraten auf unseren Fischerei-Inspektoraten, in den Fischereivereinen und auch im Bundesamt für Umwelt anschaue und auch noch die fehlende Lobby für die Bachfischer hinzunehmen (BESATZ NIEMALS!!!), dann komme ich leider zum Schluss, dass nur wir Angler mit unserem Verhalten am Wasser etwas gegen den schwindenden Forellenbestand machen können, indem wir viel verantwortungsvoller mit dem Tier (schonende Fangtechniken) umgehen und massvoller in der Entnahme (Anzahl, Grösse) werden.
Verstehe ich das richtig, dass all die vom Menschen gemachten Kreuzungen und Manipulationen falsch sind und die rückgängig gemacht werden sollten?
Da bin ich ganz und gar nicht deiner Meinung und empfinde diese Aussagen als zu plakativ.
Überleg dir mal, wie wir ohne Kreuzungen die heutige Weltbevölkerung mit Getreide in seinem Urzustand ernähren wollten? Das beginnt bei der Ertragsmenge und geht hin bis zur Resistenz gegen Schädlinge und Pilze, welche man herausgezüchtet hat. Nutzvieh ein anderes Thema.
Die von dir genannten Beispiele mögen in deinen Augen grauselig und verwerflich sein. Das kommt aber auf das Auge des Betrachters an. Wer sagt, dass was gut ist und was schlecht? Wie beruteilst du das? Nach Bauchgefühl oder der Innenwärme eine magischen Handschuhs?
Dem Mensch hat man je nach Betrachtungsweise auch das Menschsein weggezüchtet. Denk an aktuelle Trends wie ein Deodorant, alte Trends wie die Domestizierung des Menschen, Sozialisierung, etc.
Zurück zum Thema:
Die Definition der reinen, ursprünglichen Forelle, welche in unseren Bächen zu leben hat, gibt es nicht. Alle Forellen in unseren Bächen sind zerkreuzt. Was genau die "reine" Forelle ist, kann heute nicht mehr bestimmt werden und es ist auch nicht sicher, ob diese in der heutigen Zeit überhaupt überleben könnte. Die Forellen entwickeln sich wie alle anderen Organismen laufend weiter und passen sich der mittel- bis langfristigen Veränderung an. Stellt man wissenschaftlich fest, dass die heutigen Bestände der Veränderung der jeweiligen Lebenssituation nicht nachkommen und nicht mehr überlebensfähig sind, muss man sich, und zwar die Wissenschaft sowie die Politik (also wir Bürger) überlegen, ob eine Weiterentwicklung der heutigen Forellen ins Auge zu fassen ist (durch manipulierte Genetik) oder ob wir uns einfach mit der Tatsache abfinden müssen, dass wir uns von den Bachforellen in unseren Gewässern mehr und mehr verabschieden können.
Wenn ich mir den fehlenden Willen zur Veränderung unserer alt eingesessenen Bürokraten auf unseren Fischerei-Inspektoraten, in den Fischereivereinen und auch im Bundesamt für Umwelt anschaue und auch noch die fehlende Lobby für die Bachfischer hinzunehmen (BESATZ NIEMALS!!!), dann komme ich leider zum Schluss, dass nur wir Angler mit unserem Verhalten am Wasser etwas gegen den schwindenden Forellenbestand machen können, indem wir viel verantwortungsvoller mit dem Tier (schonende Fangtechniken) umgehen und massvoller in der Entnahme (Anzahl, Grösse) werden.
- til
- Beiträge: 824
- Registriert: Fr 24. Nov 2006, 16:45
- Meine Gewässer: Reuss Bremgarten inkl. Nebengewässer, Zürichsee
- Wohnort: Oberwil-Lieli, AG
- Has thanked: 44 times
- Been thanked: 183 times
- Kontaktdaten:
Re: Wie sinnvoll ist Fischbesatz?
Es ist nicht nur das Getreide. Praktisch alle Gemüse und Früchte die wir essen sind Zuchtformen, die fast nichts mehr mit den ursprünglichen Formen zu tun haben.pegasus72 hat geschrieben: ↑Do 8. Aug 2019, 13:44 Überleg dir mal, wie wir ohne Kreuzungen die heutige Weltbevölkerung mit Getreide in seinem Urzustand ernähren wollten? Das beginnt bei der Ertragsmenge und geht hin bis zur Resistenz gegen Schädlinge und Pilze, welche man herausgezüchtet hat. Nutzvieh ein anderes Thema.
-
- Fischerforum Moderator
- Beiträge: 2678
- Registriert: Mo 12. Dez 2016, 15:19
- Meine Gewässer: Greifen\Pfäffiker\Zürich\Sihlsee/Glatt
- Wohnort: Schwerzenbach
- Has thanked: 919 times
- Been thanked: 780 times
- Kontaktdaten:
Re: Wie sinnvoll ist Fischbesatz?
Und wie viele von uns wissen haben diese überzüchteten Pflanzen nicht einmal mehr Kraft sich gegen kleine Insekten zu schützen...
Was bei viele Naturbelassenensorten heute noch beobachtet ist...
Mfg
Was bei viele Naturbelassenensorten heute noch beobachtet ist...
Mfg
Laut einer Studie sind Menschen mit weniger Freunden glücklicher und zufriedener...
War es schlecht, dann erst Recht!!
War es schlecht, dann erst Recht!!