Bindeanleitung "Gary's Stonie"
Bindeanleitung "Gary's Stonie"
Ich gebe es gerne zu: Steinfliegenlarven faszinieren mich.
Diese meist 2cm großen, räuberisch am Gewässergrund lebenden Larven mit ihren drei Flügelscheidensegmenten, die einen mitunter ganz schön heftig in den Finger kneifen können, haben etwas Archaisches.
Und von größeren Forellen werden sie als saftige Proteinportion sehr geschätzt.
Nun hatte ich mit Peter Cathercoles "Rubber legged Stonfly Nymph" eine gute Vorlage für dieses etwas kompliziertere, sehr naturnahe Muster.
Allerdings verwendet Cathercole zum Binden der Flügelscheidensegmente Schwungfedersegmente des Truthahns, die sich etwas schwer verarbeiten lassen, weil sie mitunter auseinanderfasern. Darum habe ich bei meinem Muster einfach V-förmig eingekerbte Magic-Shrimp-Foil- Stücke verwendet, wie sie beim Binden von Bachflohkrebsen als Abschnitte übrig bleiben.
Ferner wollte ich die Kiemenbüschel am Abdomen noch deutlicher imitieren. Das geschah mit einer Straußenfedern-Fiber.
Hier also mein Muster - die "Gary's Stonie":
Binderezept:
Haken: TIEMCO 205 BL #10
Kopf: 3mm Tungsten-Bead
Bindefaden: TRP Thread 4/0
Underbody: Bleidraht
Schwanztag, Abdomen, Thorax-Segmente: Czech-Nymph-Dubbing rostbraun
Schwänzchen, Antennen: Gänse-Biots braun
Kiemenbüschel: Straußenfeder-Fiber natur
Rippung: Body-Glass schwarz
Flügelscheiden-Segemente: Magic Shrimp-Foil orange (später mit wasserfestem Marker schwarz marmoriert)
Beinchen: Rubberlegs schwarz
Und los geht das Binden:
1. Haken mit Tungsten-Bead im Bindestock fixieren, 1 Tropfen Sekundenkleber auf den Hakenschenkel geben.
2. Auf 1/3 der Hakenschenkellänge Bleidraht anwinden.
3. Bleidraht mit Bindefaden überwinden, Bindefaden bis zum Hakenbogen winden.
4. Bindefaden dubben und kleinen Tag binden, damit sich die Schwanzborsten aus Gänsebiots schön spreizen.
5. 2 Biots als Schwanz einbinden, Überstände abschneiden.
6. Einen Tropfen Sekundenkleber auf den Hakenschenkel geben, Bodyglass dicht hinter der Bleidrahtwicklung einbinden, Bindefaden bis zum Hakenbogen winden.
7. Straußenfedern-Fiber am Hakenbogen einbinden.
8. Bindefaden dubben und Abdomen bis zur Bleidrahtwicklung binden.
9. Das Abdomen im 1mm - Abstand mit der Straußenfedern-Fiber rippen, um die Kiemenbüschel zu formen. Hinter der Bleidrahtwicklung die Fiber abbinden und Überstand abschneiden.
10. Nun wird das Abdomen zwischen die Windungen der Straußenfedern-Fiber hindurch mit dem eingebundenen Bodyglass gerippt. Das Bodyglass wird anschließend hinter der Bleidrahtwicklung abgebunden, der Überstand abgeschnitten.
11. Nun schneiden wir ein Stück Magic Shrimp Foil V-förmig ein und binden es dicht am Abdomen ein, um das erste der drei Flügelscheiden-Segemente zu formen.
12. Zur Bildung des hinteren Beinchenpaares binden wir nur ein ca 3cm langes Stück Rubber-legs ein.
13. Wir dubben unseren Bindefaden und binden das erste Thorax-Segment.
14. Nun binden wir ein ca 2cm langes, am oberen Ende V-förmig zugeschnittenes Stück Magic-Shrimp-Foil ein, um das zweite Flügelscheiden-Segement zu formen. Anschließend binden wir ein zweites 3cm langes Stück Rubber-legs für das 2. Beinchenpaar ein.
15. Wir dubben unseren Bindefaden und formen das zweite Thorax-Segment.
16. Nun wird das überstehende Stück Magic Shrimp Foil nach hinten gebunden und V-förmig eingeschnitten. Das dritte Flügelscheiden-Segement ist geformt.
17. Fehlt noch das letzte Beinchenpaar. Dazu binden wir abermals ein 3cm langes Stück Rubber legs ein.
18. Wir binden zwei Gänsebiots ein und formen damit unsere Antennen.
19. Nun binden wir mit dem Whip-Finisher einen Kopfknoten und schneiden die hinteren Überstände der Biots ab. Ein bisschen Kopflack auf den Knoten sichert diesen.
20. Wir schneiden den Bindefaden ab und geben unserer Nymphe den letzten Finish: Die Beinchen werden nun auf die richtige Länge gestutzt und die Flügelscheiden-Segmente mit wasserfestem Permanent-Marker schwarz marmoriert.
Viel Spaß beim Nachbinden - und Petri Heil beim Fischen.
Diese meist 2cm großen, räuberisch am Gewässergrund lebenden Larven mit ihren drei Flügelscheidensegmenten, die einen mitunter ganz schön heftig in den Finger kneifen können, haben etwas Archaisches.
Und von größeren Forellen werden sie als saftige Proteinportion sehr geschätzt.
Nun hatte ich mit Peter Cathercoles "Rubber legged Stonfly Nymph" eine gute Vorlage für dieses etwas kompliziertere, sehr naturnahe Muster.
Allerdings verwendet Cathercole zum Binden der Flügelscheidensegmente Schwungfedersegmente des Truthahns, die sich etwas schwer verarbeiten lassen, weil sie mitunter auseinanderfasern. Darum habe ich bei meinem Muster einfach V-förmig eingekerbte Magic-Shrimp-Foil- Stücke verwendet, wie sie beim Binden von Bachflohkrebsen als Abschnitte übrig bleiben.
Ferner wollte ich die Kiemenbüschel am Abdomen noch deutlicher imitieren. Das geschah mit einer Straußenfedern-Fiber.
Hier also mein Muster - die "Gary's Stonie":
Binderezept:
Haken: TIEMCO 205 BL #10
Kopf: 3mm Tungsten-Bead
Bindefaden: TRP Thread 4/0
Underbody: Bleidraht
Schwanztag, Abdomen, Thorax-Segmente: Czech-Nymph-Dubbing rostbraun
Schwänzchen, Antennen: Gänse-Biots braun
Kiemenbüschel: Straußenfeder-Fiber natur
Rippung: Body-Glass schwarz
Flügelscheiden-Segemente: Magic Shrimp-Foil orange (später mit wasserfestem Marker schwarz marmoriert)
Beinchen: Rubberlegs schwarz
Und los geht das Binden:
1. Haken mit Tungsten-Bead im Bindestock fixieren, 1 Tropfen Sekundenkleber auf den Hakenschenkel geben.
2. Auf 1/3 der Hakenschenkellänge Bleidraht anwinden.
3. Bleidraht mit Bindefaden überwinden, Bindefaden bis zum Hakenbogen winden.
4. Bindefaden dubben und kleinen Tag binden, damit sich die Schwanzborsten aus Gänsebiots schön spreizen.
5. 2 Biots als Schwanz einbinden, Überstände abschneiden.
6. Einen Tropfen Sekundenkleber auf den Hakenschenkel geben, Bodyglass dicht hinter der Bleidrahtwicklung einbinden, Bindefaden bis zum Hakenbogen winden.
7. Straußenfedern-Fiber am Hakenbogen einbinden.
8. Bindefaden dubben und Abdomen bis zur Bleidrahtwicklung binden.
9. Das Abdomen im 1mm - Abstand mit der Straußenfedern-Fiber rippen, um die Kiemenbüschel zu formen. Hinter der Bleidrahtwicklung die Fiber abbinden und Überstand abschneiden.
10. Nun wird das Abdomen zwischen die Windungen der Straußenfedern-Fiber hindurch mit dem eingebundenen Bodyglass gerippt. Das Bodyglass wird anschließend hinter der Bleidrahtwicklung abgebunden, der Überstand abgeschnitten.
11. Nun schneiden wir ein Stück Magic Shrimp Foil V-förmig ein und binden es dicht am Abdomen ein, um das erste der drei Flügelscheiden-Segemente zu formen.
12. Zur Bildung des hinteren Beinchenpaares binden wir nur ein ca 3cm langes Stück Rubber-legs ein.
13. Wir dubben unseren Bindefaden und binden das erste Thorax-Segment.
14. Nun binden wir ein ca 2cm langes, am oberen Ende V-förmig zugeschnittenes Stück Magic-Shrimp-Foil ein, um das zweite Flügelscheiden-Segement zu formen. Anschließend binden wir ein zweites 3cm langes Stück Rubber-legs für das 2. Beinchenpaar ein.
15. Wir dubben unseren Bindefaden und formen das zweite Thorax-Segment.
16. Nun wird das überstehende Stück Magic Shrimp Foil nach hinten gebunden und V-förmig eingeschnitten. Das dritte Flügelscheiden-Segement ist geformt.
17. Fehlt noch das letzte Beinchenpaar. Dazu binden wir abermals ein 3cm langes Stück Rubber legs ein.
18. Wir binden zwei Gänsebiots ein und formen damit unsere Antennen.
19. Nun binden wir mit dem Whip-Finisher einen Kopfknoten und schneiden die hinteren Überstände der Biots ab. Ein bisschen Kopflack auf den Knoten sichert diesen.
20. Wir schneiden den Bindefaden ab und geben unserer Nymphe den letzten Finish: Die Beinchen werden nun auf die richtige Länge gestutzt und die Flügelscheiden-Segmente mit wasserfestem Permanent-Marker schwarz marmoriert.
Viel Spaß beim Nachbinden - und Petri Heil beim Fischen.
Zuletzt geändert von Reverend am Mi 21. Nov 2007, 08:58, insgesamt 4-mal geändert.
@Reverend
Super Bindeanleitung
Ich hoffe, ich krieg' den Stonie auch so perfekt hin wie du.
Und dann schau ich mal, was die Forellen am 16.3. dazu meinen
Bis jetzt habe ich nur mit den "richtigen" Stonies geangelt. Bei uns sind sie absolut gelb.
Werde mal beim Bernhard nach gelbem Czech-Nymph-Dubbing Ausschau halten.
... und sonst könnte ich sicher auch "normales" Dubbing nehen...oder gibt's da Unterschiede???
Super Bindeanleitung
Ich hoffe, ich krieg' den Stonie auch so perfekt hin wie du.
Und dann schau ich mal, was die Forellen am 16.3. dazu meinen
Bis jetzt habe ich nur mit den "richtigen" Stonies geangelt. Bei uns sind sie absolut gelb.
Werde mal beim Bernhard nach gelbem Czech-Nymph-Dubbing Ausschau halten.
... und sonst könnte ich sicher auch "normales" Dubbing nehen...oder gibt's da Unterschiede???
Ja, es gibt Steinfliegenarten in vielen Farben.
Schau mal die vielen Photos hier an.
Ich hab auch welche mit orangem Czech-Nymph-Dubbing gebunden.
Das Czech-Nymph-Dubbing ist sicher kein Muss.
Ich mag es allgemein zum Nymphenbinden, weil es kein bisschen auftreibt, fein ausfasert und sich schön fest anwinden lässt.
Aber es geht jedes andere Dubbing, einschließlich Antron, ebenso.
Nur Fine and Dry sowie CDC-Dubbing sollte man den Trockenfliegen vorbehalten.
Schau mal die vielen Photos hier an.
Ich hab auch welche mit orangem Czech-Nymph-Dubbing gebunden.
Das Czech-Nymph-Dubbing ist sicher kein Muss.
Ich mag es allgemein zum Nymphenbinden, weil es kein bisschen auftreibt, fein ausfasert und sich schön fest anwinden lässt.
Aber es geht jedes andere Dubbing, einschließlich Antron, ebenso.
Nur Fine and Dry sowie CDC-Dubbing sollte man den Trockenfliegen vorbehalten.
Danke für den Link
Hätte nicht gedacht, dass es die "Viecher" in einer solchen Farbenvielfalt gibt.
Wenn ich das nächste Mal beim Bernhard bin, werde ich mal schauen, was er so an Gelbtönen hat.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich das erste Mal einen echten Stonie in der Hand hatte. Auf der einen Seite sehen diese Insekten mit ihren grossen "Augen" total süss aus, auf der anderen Seite fürchtete ich mich um meine Finger
Hätte nicht gedacht, dass es die "Viecher" in einer solchen Farbenvielfalt gibt.
Wenn ich das nächste Mal beim Bernhard bin, werde ich mal schauen, was er so an Gelbtönen hat.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich das erste Mal einen echten Stonie in der Hand hatte. Auf der einen Seite sehen diese Insekten mit ihren grossen "Augen" total süss aus, auf der anderen Seite fürchtete ich mich um meine Finger
Reverend hat geschrieben:Nur Fine and Dry sowie CDC-Dubbing sollte man den Trockenfliegen vorbehalten.
Weshalb? Gibt es da einen wirklichen Unterschied? Sry, dass ich frage, aber ich fischte bis jetzt nur trocken und die Nymphen habe ich bloss als Spass gebunden und dann meistens verschenkt. Hab aber nicht zwischen den Dubbings unterschieden; Hauptsache, es passte optisch, sagte ich mir immer.
Trockenfliegen schwimmen ---> schwimmfähiges Dubbing, schwimmfähige Bindematerialien verwenden wie Fine and Dry, CDC etc.
Nymphen (außer Emerger) sinken zu Boden ---> saugfähige oder andere nichtschwimmfähige Dubbings, Bleidraht, Tungstenbeads und andere sinkende Bindematerialien verwenden.
Alles klar?
Nymphen (außer Emerger) sinken zu Boden ---> saugfähige oder andere nichtschwimmfähige Dubbings, Bleidraht, Tungstenbeads und andere sinkende Bindematerialien verwenden.
Alles klar?