Hi @ all,
ständig extremes Niedrigwasser, ständig schuften, Angeln kommt dieses Jahr deutlich zu kurz...
Vorgestern endlich mal nur Frühdienst und die Lahn leicht gestiegen nach etwas Regen, dazu schon einige Tage neues Rapfenfutter zuhause rumliegen...
Zwar war ich nach dem Frühdienst hundemüde, aber die kleine Chance auf Rapfen wollte ich unbedingt nutzen, auch wenn morgen wieder der nächste Doppeldienst wartet. Also ab ans Wasser, doch leider lief viel weniger Wasser über das Ziel-Wehr wie vermutet. Logisch, auch die Kleinwasserkraftwerkbetreiber nutzen den etwas erhöhten Pegel und ziehen alles verfügbare Wasser durch ihre Fischhäckselturbinen...
Ohne rechte Überzeugung kamen diverse Köder zum Einsatz, doch zunächst vergeblich. Dann gewechselt auf einen neuen kleinen Salmo Thrill, erster Wurf und schnellstmöglich durch die starke Strömung des Turbinenauslauf geleiert. Ich wollte den Köder gerade herausheben, da schießt von unten doch endlich ein Rapfen hinterher und hängt tatsächlich, geil...
Hier ist er, der kleine, etwa Anfang 50er, Racker...
Unterm Wehr sollte sich nun nichts mehr tun und ich versuchte mein Glück weiter flussabwärts, doch außer dem wohl kleinsten Hecht, den ich jemals auf einen Oberflächenköder gefangen habe...
....vollkommen ohne Resonanz.
Auf dem Rückweg versuchte ich noch einmal mein Glück unter dem Wehr und versteifte mich dabei ganz auf den Turbinenauslauf. Jeder Köder lief beschissen gegen die extrem harte Strömung, also einen großen Salmo Thrill eingeklinkt. Diese Köder sind relativ schwer, sehr schnell sinkend und haben extrem wenig Eigenaktion. Beim schnellen Einkurbeln aber laufen sie dicht unter der Oberfläche und man kann sie in der extrem starken Strömung auch einfach mal stehen lassen und ein wenig twitchen, wobei sie verführerisch kurz absinken und die Flanke aufblitzen lassen.
Ich war eigentlich schon in Gedanken auf dem Heimweg und testete eher spielerisch die Führungsmöglichlkeiten, als mir fast direkt unter den Füßen ein Rapfen draufbügelte, den ich nach hartem Drill auch sicher landen konnte...
Hmmm, war das etwa Zufall?
Also ein wenig weiter gespielt, den Thrill mal etwa 10 Meter vor mir einfach in der Strömung spielen lassen, da schoss schon der nächste Rapfen mit voller Wucht auf den Köder und schraubte sich dabei, wie einst Flipper im Fernsehen, in voller Länge aus dem Wasser. Die erste Flucht war bestimmt 20 Meter lang und es deutete sich an, dass hier ein deutlich besserer Fisch um seine Freiheit kämpfte. Nach und nach konnte ich den Rapfen herbei pumpen, der war richtig ordentlich...
Die Landung klappte sicher und schließlich hatte ich einen richtig vollgefressenen 72er Rapfen vor mir liegen...
Nur wenig später an quasi gleicher Stelle kam der nächste Flipper-Einschlag und ein weiterer starker Rapfen konnte gelandet werden, das Maßband zeigte 67 cm an...
Das war es dann auch schon, hoch zufrieden, um einiges schlauer und hundemüde machte ich mich auf dem Heimweg. Die kurze Idee, es wo anders noch mal auf Barsch zu versuchen, verwarf ich schnell, einfach zu groggy