Die Tirolerhölzel Technik

Hier kommen die Fragen und Antworten zum Aeschenfischen rein.
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miKe
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Beitrag von miKe »

Felchenfischer hat geschrieben:
Und wenn ein Gegner dieser Technik behauptet, er wisse von was er rede, er habe selber viele Fische gefangen und deshalb müsse „Mann“ dagegen sein, behaupte ich, der „Mann“ hat zwar die Technik begriffen, aber den umsichtigen Umgang mit der Natur und Kreatur nicht. Es gibt viele Fischer die mit ihrer Technik viele Fische fangen, sie freuen sich am Fang und sie freuen sich ebenfalls daran, den Fisch wieder davon schwimmen zu sehen. Manch Einer täte gut daran, seine eigenen Gedanken nicht immer seinen Mitmenschen unterzuschieben.




schöner kann man ("Mann") es nicht sagen! :wink:



Ich war bis anhin noch kein richtiger "Hölzler" und habe den Aeschen vorwiegend mit dem Zapfen nachgestellt, aaaaaaber was nicht ist kann ja noch werden!



PETRI HEIL!
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Martin
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Beitrag von Martin »

Es kommt wie bei jedem Fang drauf an, was der Fänger mit dem Fisch macht, daher ist Rolf's Aussage bestens zutreffend.
Gruss Martin

Es ist mir egal wie dein Vater heisst, solange ich hier angle geht niemand übers Wasser
Mario

Beitrag von Mario »

Super Bericht Rolf,vielen Dank :D



Ich angle gelegentlich mit dem Tiroler,nicht nur auf Äschen sondern auch geziehlt auf Rotaugen oder Felchen,die in der Aare vorkommen.
Wasabi

Beitrag von Wasabi »

Hallo Zäme.



Verstehe das Theater nicht wegen Zapfen oder Hölzel :roll: Was soll denn daran nun nicht gut sein?



Jedenfalls habe ich dank der Beschreibung von Rolf nun auch geschmack am Aeschenfischen gefunden. Konnte schon 5stk in der grösse zw. 34 - 40cm fangen. Ausserdem schmeckt die Aesche auch sehr gut!



MERCI Rolf :D kannte diese Technik noch nicht. Ist aber sehr Spannend und nicht so Langweilig wie immer auf den Zapfen zu stieren :evil:



ALso ich bin echter Hölzel - Fan.



Gruss

Andreas
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gmischol
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Meine ersten Versuche mit dem Hölzel

Beitrag von gmischol »

Ich war auch bisher der Meinung, dass das Hölzeln nicht fair sei. Diese Meinung beruhte aber auf dem "Hören-Sagen" und die Aussage von Rolf, dass es darauf ankommt, was und wie man mit den gefangenen Fischen umgeht, hat mich motiviert, es selber einmal auszuprobieren und ich muss sagen, es ist wirklich eine spannende Fischerei. Letze Woche habe ich mir dann ein paar Hölzel gekauft und war sobald es nur möglich war an der Aare und der Erfolg stellte sich schon beim ersten Versuch ein: eine schöne Aesche von 37cm, was für eine Kämpferin in der schnellen Strömung der Aare. Beim zweiten und dritten Versuch klappte es noch besser, mehrere Aeschen habe ich gefangen, die zwei grössten habe ich jeweils behalten, alle 4 um knapp 40cm.



Trotzdem sind noch zwei Fragen aufgetaucht und Rolf hat vielleicht Lust, sie mir zu beantworten.

Ich habe immer das Gefühl ich müsse das jenseitige Ufer befischen. Am diesseitigen geht es relativ schlecht, aber vielleicht hängt das auch mit der Rute, die ich verwende zusammen. Es ist eigentlich meine Zapfenrute von 4.2m (wollte/konnte mir nicht noch eine Extra-Rute fürs Hölzeln kaufen). In der Mitte der Strömung nehme ich an, dass es kaum Fische hat.



Die Erkennung des Bisses bereitet mir auch noch etwas Mühe, die Fische waren einfach plötzlich am Haken. Ich habe versucht, den Biss zu spüren, was aber nicht ganz einfach ist, wenn das Hölzel über den Grund holpert.



Ich werde auf jeden Fall mit dem Hölzel gerne wieder Fischen gehen, in der Hoffnung, dass ich keinem Gegner begegne und der mich verdrischt!



Gruss



Gaudenz
Jeder Mann braucht etwas Verrücktheit oder er wagt es nie, das Seil zu durchtrennen und frei zu sein. Alexis Sorbas
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Rolf
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Beitrag von Rolf »

Hallo Gaudenz,



erstmal grosses Petri zu deinen „Hölzel - Aeschen“



irgendwie kommt mir das bekannt vor, ich glaube es liegt in der Denkweise des Menschen, den Fisch immer dort zu vermuten, wo man nicht hinkommt. Nach dem Motto, wenn ich es nicht schaffe, schafft es keiner und so muss der Fisch wohl dort sein.



Nun, ich fange die Fische (Aeschen) mit dem Hölzel vor meinen Füssen gleich gut wie am anderen Ufer, oder mitten in der Strömung. Wesentlich ist, dass man Hölzel mit verschiedenen Gewichten dabei hat, so lässt sich nicht nur eine grössere Distanz überbrücken, sondern auch die Feinfühligkeit, vor allem an eigener Ufernähe bleibt gewahrt und die Bisserkennung ist viel besser.



Zur Bisserkennung als solches:



Es braucht seine Zeit und die nötige Erfahrung, um die Bisse eindeutig von den Steinen am Gewässergrund zu unterscheiden. Was aber ein sicheres Indiz für einen Biss ist, ist das „vibrierende“ Schlagen, das eine Aesche beim Anbiss erzeugt. Während das Hölzel über das Grien (Steine am Grund) hüpft spürt man ein tock, tock, tock, oder ein tocktock, oder gar ein tocktocktock u.s.w., aber ein eindeutiger Biss lässt die Rutenspitze oder die Schnur am Finger „vibrieren“ und das fühlt sich dann in etwa so an, tock, tock drrrrrrrr. Wie geschrieben, mit etwas Erfahrung wirst du den Unterschied bald gut heraus spüren und die Bisse vom Boden gut unterscheiden können.



Was die Rute anbelangt, hast du eine gute Wahl getroffen. Wenn sie das Gewicht des Hölzel verträgt und du damit werfen kannst, ist alles bestens. Sensibel genug um den Grund zu spüren ist sie ja und somit spürst du mit der Zeit auch die Bisse.
Gruss Rolf

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habakuk

Re: Meine ersten Versuche mit dem Hölzel

Beitrag von habakuk »

gmischol hat geschrieben:Die Erkennung des Bisses bereitet mir auch noch etwas Mühe, die Fische waren einfach plötzlich am Haken. Ich habe versucht, den Biss zu spüren, was aber nicht ganz einfach ist, wenn das Hölzel über den Grund holpert.


jupp - ich denke das geht jedem hölzler so.

je nach bodenstruktur kanns ganz schön "bissig" sein ;)

beim äschlen ist es meiner meinung nach so (auch beim zapfenfischen): lieber einmal zuviel - als einmal zuwenig anschlagen!

da die bisse oft einem hänger gleichen ist es nur schwer möglich einen biss

vom grund zu unterscheiden. die äsche flüchtet ja nicht nach dem biss oder dreht ab wie das andere fische tun - sondern bleibt meistens "einfach stehen"

ich fühle bei jedem hänger erst, ob sich nicht doch ein klopfer meldet. :D
habakuk

Beitrag von habakuk »

Felchenfischer hat geschrieben:Zur Bisserkennung als solches:



Es braucht seine Zeit und die nötige Erfahrung, um die Bisse eindeutig von den Steinen am Gewässergrund zu unterscheiden. Was aber ein sicheres Indiz für einen Biss ist, ist das „vibrierende“ Schlagen, das eine Aesche beim Anbiss erzeugt. Während das Hölzel über das Grien (Steine am Grund) hüpft spürt man ein tock, tock, tock, oder ein tocktock, oder gar ein tocktocktock u.s.w., aber ein eindeutiger Biss lässt die Rutenspitze oder die Schnur am Finger „vibrieren“ und das fühlt sich dann in etwa so an, tock, tock drrrrrrrr. Wie geschrieben, mit etwas Erfahrung wirst du den Unterschied bald gut heraus spüren und die Bisse vom Boden gut unterscheiden können.


danke tock-drrr (dr.) äsch!



mit meiner relativ feinen rute erkenne ich die bisse oft an der rutenspitze. ich fühle nie das garn - macht ihr das auch so?
pike-hunter

Beitrag von pike-hunter »

Super anleitung 8)
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gmischol
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Danke

Beitrag von gmischol »

Danke Rolf für Deine prompten Antworten. Das mit dem kleineren Gewicht für das Fischen am eigenen Ufer werde ich bei der nächsten Gelegenheit versuchen und wenn ich fleissig übe werde ich wohl die Bisse auch erkennen.



Dein Bericht über das Hölzeln war wirklich sehr gut (wie deine anderen Berichte auch, werde heute abend auch Nymphen binden).



Gruss



Gaudenz
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Theo

Beitrag von Theo »

Hallo Rolf



ich habe deinen Bericht aufmerksam gelesen - herzlichen Dank hierbei. 8)



Was mich wunder nimmt:

Wie schaut eine allfällige Montage für Flüsse und teils Bergbäche aus wenn ich Salmoniden nachstellen will?



gehe ich richtig in der Annahme:

Hauptschnur an dessen Ende ein 10gr Tirolerhölzel, daraufhin ein Gummistopper, gefolgt von einem Karabinerwirbel?



Tirolerhölzl geknüft oder direkt mittels Karbinerwirbel eingefädelt? :roll:



am anderen Ende des Karabinerwirbels logischerweise ein 40-70cm langes Vorfach mit Nassfliege oder Nymphe?!



wär das was oder ist die Variante total daneben?



Grüsse

Theo
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Rolf
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Beitrag von Rolf »

Hallo Theo,



deine Montage gleicht eher dem Sbirolino - Fischen, funktioniert aber sich auch mit dem Tirolerhölzel (vorsicht vor "Hängergefahr!").



ich fische das Hölzel wie folgt:



- an die Hauptschnur kommt ein Karabinerwirbel



- daran kommt die Montage, mit einem oder mehreren Köder



- zum Einhängen am Wirbelkarabiner an der Hauptschnur mache ich an meiner Montage entweder eine kleine Schlaufe oder montiere einen kleinen Wirbel



- am unteren Ende der Montage knüpfe ich einen weiteren Karabinerwibel an und daran hänge ich das Tirolerhölzel ein. So kann man sehr schnell verschiedene Gewichte ausprobieren.





Mit dieser Technik und Monage ist immer das Tirolerhölzel in direktem Bodenkontakt und der/die Köder schweben je nach Rutenhaltung mehr oder weniger darüber. Somit reduziert sich die Hängergefahr um ein vielfaches.



Diese Technik funktioniert perfekt auf Salmoniden. Du musst zu Beginn nur aufpassen, dass du die Bisse von den Bodenberührungen unterscheiden lernst. Es ist eine Fischerei, bei der man sehr Aufmerksam sein muss.



viel Spass beim Testen 8)
Gruss Rolf

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Theo

Beitrag von Theo »

merci Rolf - 1A!!!!



wie ich jetzt feststellen musste, unterscheidet sich deine Art der Tirolerhölzel-Montage ein wenig von der Meinen.



ich dachte bis anhin an so was:



http://www.angeln-alex.de/assets/images/tiroler.jpg



Grüsse

Theo
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Rolf
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Beitrag von Rolf »

@Theo,

das funktioniert sicher auch :up:
Gruss Rolf

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Re: Die Tirolerhölzel Technik

Beitrag von slidedust »

und wieder mal eine Frage an Herrn Felchenfischer :?: wenn ich alles richtig verstanden habe, so sollte die korrekte Montage in etwa wie auf dem Bild aussehen, korrekt?

Bild

habt Ihr hierzu noch Verbesserungsvorschläge oder hab ich etwas nicht korrekt wiedergegeben?
Gruss Sandro
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