Der Vormittag war dann auch den Aeschen zu kalt, ausser einer Untermasigen von Mauro und einem Biss an meiner Montage, war in diesen Stunden nichts Weiteres auszumachen oder zu spüren. Deshalb entschlossen wir uns, über die Mittagszeit eine kleine Pause einzulegen und uns mit heissem Kaffee (ohne Güx), in angenehmer Wärme in einem Gasthaus in der Nähe der Aare aufzuwärmen. Nach einer knappen Stunde, die Finger meldeten sich auch wieder zurück, machten wir uns erneut auf, an unser geliebtes Aeschengewässer. In der Zwischenzeit hatte die Bise zumindest die Restwolken vertrieben und die Sonne wärmte wenigstens spärlich.
Am Wasser angekommen, flogen unsere Montagen, 5 gr. Zapfen mit Rotem Haken, an den 4,20 m Matchruten mit Stationärrolle (Mauro), mit ROBO – Wendelaufrolle bei mir, in die Strömung der Aare und sogleich in die Tiefe, um dort, den Aeschen perfekt präsentiert, die Eine oder Andere zum Anbiss zu verleiten. Wer war wohl wieder Mal der Erste? Richtig, der Mauro war es! Nach stehst verzögerter Drift des Zapfen, um dem Köder auch jeweils ein wenig Auftrieb zu geben, folgte der Anbiss, den Mauro mit einem schnellen, aber dosierten Anschlag quittierte. Die Aesche kämpfte gewohnt stark und daran war sofort zu erkennen, dass es sich um eine „Gute“ handeln musste. Nach kurzem, aber intensivem Drill konnte ich Mauro eine weitere 40zigerin + Aesche in der Saison 2007mit dem Feumer landen. Der Rote S – Haken (Wurmimitation) sass fest, vorne in der Oberlippe, was zeigte, dass Mauro den Anschlag richtig gesetzt hatte. Mauro mein Freund, ein weiteres Petri zu diesem herrlichen Fisch!
Aeschen reagieren zum Teil heikel, wenn die Montage nicht perfekt aufeinander Abgestimmt ist. Der Zapfen und vor allem das Gewicht sollte/muss immer auf die Strömung und die gewünschte, zu ereichende Tiefe abgestimmt sein. Nur wer dort fischt wo die Aeschen stehen, hat auch die Chancen auf Erfolg. Bei dem zu leichten Fischen, treibt der Köder irgendwo im Zwischenwasser herum und wer zu schwer fischt, der geht das Risiko ein, die Aeschenschwärme zu vergrämen. Die perfekte Montage hat stehst leichten Bodenkontakt (das mit zwei – drei Bleischroten beschwerte Vorfach), hebt sich aber beim verzögern der Laufgeschwindigkeit mit dem Finger auf der Rolle oder Schnur, sofort leicht vom Gewässergrund ab, um im Einklang mit der natürlichen Fliessgeschwindigkeit des Gewässers weiter zu treiben und die Drift von Benthos (u.a. aller am Grund der Gewässer lebenden Tiere), so naturnahe wie möglich zu imitieren.
Als Zapfen verwende ich, aus Gewohnheit und Bequemlichkeit, ein und dieselbe Zapfenserie mit verschiedenen Gewichtstragklassen. Für meine, den gewässerbedingten Vorgaben wie Tiefe und Strömung angepassten Aeschenfischen - Aktivitäten, reichen mir drei Grössen mit einer Tragkraft von 3 gr., 5 gr. und 7 gr., perfekt ausgebleit, reichen diese für Wassertiefen von 1 m – 5 m ohne Probleme völlig aus. Mit den Oben abgebildeten Aeschenzapfen von Hansruedi Hebeisen fische ich nun seit vielen Jahren und bin sehr zufrieden damit. Die angegebenen Tragkräfte stimmen ziemlich genau, die Sichtbarkeit ist optimal und was das wichtigste ist, bei den feinsten Anbissen tauchen sie sofort, dank ihrer Form unter, was ich sehr schätze, denn umso schneller kann ich den Anschlag setzen und die Aeschen haben den Köder selten bis gar nie geschluckt. Das Aeschenfischen mit dem Roten Haken hat Tradition, die Imitation derer geht vorwiegend von Würmern über Larven, aber auch bis zu abgestorbenen Fluginsekten hin. Ein Klassiker schlechthin, der schon vor vielen Jahrzehnten seinen „Dienst“ ebenso zuverlässig, wie auch heute noch verrichtet. Alles zusammen, eine Kombination, die einem das Aeschenfischen zum Genuss werden lässt!
Fast hätte ich es vergessen, da war ja heute Morgen in der Früh noch ein SMS von Freund Salmotti, der mir zusammen mit Hardcore Pimper Fluego, viel Glück am Fischwasser wünsche. Sie selber seine zwar auch in Sachen „Fischen“ unterwegs, aber mehr der Hardware wegen als der Praxis. Nun, wie hätte es nach solchen Glückwünschen auch anders kommen sollen, am Nachmittag war mir der Fang von zwei schönen Fahnenträgerinnen gegönnt, 38 cm und 39 cm. Danke Freunde, eure Glückwünsche sind angekommen, in diesem Sinne!