Regenbogenforelle

Hier kommen die Votings / Abstimmungen rein!
Antworten

Soll der Besatz von Regenbogenforellen gestattet werden

Ja, sie soll eingesetzt werden dürfen
50
36%
Ja, aber nur in Gewässer, wo nur noch wenige Bachforellen vorhanden sind
54
39%
Nein, ich finde fremde Arten gehören nicht in die Schweiz
36
26%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 140

ChristianK.

Re: Regenbogenforelle

Beitrag von ChristianK. »

Im grossen und ganzen sind wir uns schon einig astacus! :)

Aus eigener Erfahrung aus Bayern weiss ich eben was passiert wenn man nicht besetzt.
Einer der grössten Bayrischen Vereine, in dem ich Mitglied war, schrumpfte innerhalb von wenigen Jahren um die hälfte der Mitglieder zusammen, weil A: der Kormoran massiv zuschlug und man kaum mehr etwas fing in den Fliessgewässern. B: Die Mitglieds Preise stiegen aufgrund der steigenden Pachtkosten C: Höhere kosten für weniger "Leistung"
Man zahlt keine 200€ für ein paar Kilometerchen Tiroler Ache ohne auch nur einen Fisch zu sehen.(Und ich meine sehen, vom fangen reden wir gar nicht!)
Damit nicht alle Fischer weglaufen und man als Verein das Gewässer verliert, muss man nicht nur den vorgeschriebenen Besatz tätigen, sondern eben auch Fangfähige Fische einsetzen.
Das ging soweit, das am Ende(vor ca 5-6 Jahren) aus den reinen Kunstköder Strecken, auch Wurm und andere natürliche Köder erlaubt waren, was bei den meisten Salmoniden Fischern ein schaudern hervorruft!
Wenn ich von der Tiroler Ache spreche, meine ich den Bayrischen Teil.
Ob nun der Kormoran die Fische frisst, oder sie sich nicht vermehren können und es deswegen kein gibt, ist eher zweitrangig.

Auf die Schweiz übertragen bedeuten ähnliche Verhältnisse, steigende Preise weil immer weniger Leute Patente kaufen.
Was die verbliebenen Patente verteuert für keine "Gegenleistung".
Ich bin keiner der das ausgegebene Geld gegen Kilogramm aufwiegt, sonst müsste ich mir längst ein anderes Hobby suchen :mrgreen:
Aber nie etwas fangen weil einfach nichts da ist, macht dann auch wenig Sinn. Dafür brauchts kein Patent, da reicht ein Spaziergang am Fluss entlang um die "Natur" zu erleben.
Bei Kantonspatenten tritt das eher noch ein, als bei den zerstückelten Patentstrecken, da diese idR mehr finanzielle Mittel zur Verfügung haben um eben Besatz zu tätigen.
Ganz klar geht es dabei um den Ertrag wenn man RBF besetzt. In Zeiten in denen über Phosohatanreicherung wegen der Ertragserhöhung(erhaltung) diskutiert wird, sollte man aber auch die Flüsse im Auge behalten die den natürlichen bestand an BF nicht aufrechterhalten können durch negative Menschliche einflüsse.

Aus des Fischermanns Sicht, spielt es kaum eine Rolle ob nun teurer BF Besatz oder billiger RBF Besatz getätigt wird. Alleine in den Patentpreisen könnte es sich wiederspiegeln. Aus wirtschaftlicher Sicht ist die RBF wesentlich billiger zu "produzieren".
Und auch wenn ich mich wiederhole, durch ihre speziellen Anforderungen bei der Vermehrung, gibt es keine Probleme diese Art wieder aus den Gewässern zu entfernen, aber erst wenn sich endlich die Verhältnisse für die BF verbessert haben.
Und gerade da sehe ich noch lange kein Licht am Ende des Tunnels!
Gutes Beispiel ist der Neubau/Umbau des Reusswehres in Luzern. Erst vor wenigen Jahren neu gebaut und absolut negativ für die Seeforellen. Eine Aufstiegshilfe durch einen dunklen Tunnel der auch noch nachweislich nicht für grosse Fische geeignet ist.
Nun fängt man anfangs Saison Schweineteuren Fangfähigen Seeforellen Besatz in der Reuss...was für ein Irrsinn!
Aber das ist ein anderes Thema :wink:

Was das Verhältniss RBF und BF angeht, meine ich die Region(Oberbayern, speziell Chiemgau) aus der ich komme, für ganz Bayern kann ich nicht sprechen, das ist zu gross und entzieht sich meiner Kenntnis. Genau die Probleme die in Tirol zum RBF Besatz führen, nämlich fehlende Laichplätze/Querverbauungen/Kanalisierung usw. sind der Hauptgrund wieso sie besetzt wird. Natürlich auch der wirtschaftliche Faktor.

Ich sehe bei der RBF folgende Vorteile: Sie lässt sich leicht entfernen, falls gewünscht. Die, ich nenne sie jetzt mal, höhere Toleranz/bessere Anpassungsfähigkeit an die Lebensumstände und dann auch der günstigere Preis.
Besonders der erste Punkt ist für mich sehr wichtig! Sollte dies nicht der Fall sein, wäre ich auch dagegen.

Bedenklicher finde ich eher den massiven Besatz in den höher gelegenen Gewässern.
Klar sind die meisten abgeschlossen, aber natürlich ist das definitiv nicht.
In den meisten Bergseen gab es nie Fische, bis man auf die Idee kam, diese wirtschaftlich nutzen zu können.
Noch bedenklicher finde ich die Tatsache das im Vierwaldstättersee schon wieder ein Stör gefangen wurde...
:roll:
gonefishing

Re: Regenbogenforelle

Beitrag von gonefishing »

Im Prinzip hat Astacus ja schon alles gesagt, aber nachdem du mich persönlich angesprochen hast gebe ich auch noch meinen Senf dazu...
ChristianK. hat geschrieben: Gonefishing, das ist genau diese hinkende argumentation. Man WEISS das nichts passiert mit der RBF, wer das nach 100jahren immer noch nicht glaubt, dem ist nicht mehr zu helfen. Wenn 100 jahre praktische erfahrungen nicht ausreichen, was dann?
Man weiss es eben nicht, bzw. gibt es solche und solche Studien. Aber es gibt Studien die eindeutig negative Auswirkungen nachweisen und ich kenne keine die einen positiven ökologischen Effekt des Refo-Besatzes nachweist.
ChristianK. hat geschrieben:Was fremde arten angeht, gonefishing, was ist mit den von mir aufgezählten arten weiter oben?
Darauf hat keiner der RBF gegner reagiert! Wieso?
Nun, Refo-Besatz in offenen Gewässern mit Kartoffeln und Mais aus landwirtschaftlicher Nutzung zu vergleichen hinkt etwas. Da müsstest du schon die Regenbogenforelle in der Fischzucht entgegenstellen und dort ist sie ja Gang und Gebe. Mit der Thuja bzw. fremden Pflanzen hast du Recht, und genau da zeigt sich auch die Problematik. Nehmen wir statt der Thuja den Kirschlorbeer, sicher schon über 100 Jahre gepflanzt beginnt er nun evtl. invasiv zu werden. Buddleia, Solidago, Ambrosia, Robinia... sind schon ein grosses Problem
ChristianK. hat geschrieben:Fremde arten? Ja gerne, wenn sie zu meinem vorteil sind, ansonsten dagegen! :|
Aber das ist doch eher der Hintergrund der Befürworter. Was für einen Grund gibt es für den Refo-Besatz ausser dass wir sie fangen wollen? Ich denke nicht dass du als grosser Vogelfreund die Kormoranbestände stützen willst...
Und dass ich den Besatz an Bergseen als problematisch ansehe habe ich geschrieben.

Die Lage an der Tiroler Ache mag dramatisch sein und evtl. einen Besatz mit Refo rechtfertigen. Aber das kann man nicht einfach generalisieren und deswegen den Besatz grundsätzlich zulassen wollen. Und in meinen Augen ist eine mögliche Ausbreitung über Chiemsee, Alz... nicht zu kontrollieren was gegen einen Besatz spricht.
Und wenn neben dem schlechten Zustand der Gewässer auch noch der Kormoran ein Problem darstellt halte ich Besatz für sehr fraglich. Ob sich das von den Kosten/Ertrag wirklich rechnet?
Wenn ich viel Geld in Besatz stecke der von Prädatoren gefressen und durch Hochwasser in den strukturlosen Gewässern verdriftet wird bleibt für die Fischer, die ihn bezahlen, auch kaum was übrig. Setzt man auf natürliche Reproduktion sind die Kosten deutlich geringer, so dass weniger Fischer nicht unbedingt mehr bezahlen müssen.

Aber dort den richtigen Weg zu finden ist extrem schwierig und muss gewässerspezifisch entschieden werden. Eine generelle Erlaubnis von Refo-Besatz halte ich aber auf jeden Fall für den falschen Weg.
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pegasus72
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Re: Regenbogenforelle

Beitrag von pegasus72 »

astacus hat geschrieben:Das Thema hatten wir ja schon zuvor und wir werden uns dabei nicht einig werden. Ich bin einfach sehr froh, dass Fachwelt und Behörden in der Frage des Neozoenbesatzes hierzulande grossmehrheitlich auf meiner Seite stehen und wir den RBF-Besatz in offenen Gewässern so schnell nicht wieder erleben werden.
Sorry, Astacus, aber bist nicht Du es, der auf der Seite der Behörden und der Fachwelt steht? eine gewisse Eigenüberschätzung find ich aber grundsätzlich ganz gut.

Ich hab aber Mühe damit, dass hier in diesem Forum nicht mehr klar erkennbar ist, was uns Fischern eigentlich am Herzen liegt.

Fragt mich jemand, warum ich mir jedes Jahr ein Jahrespatent im Kanton Bern kaufe, ist die Antwort ganz einfach:
Ich will angeln gehen und Fische fangen.
Da ich ein watender (neuerdings ein böser Bube...), fliegenfischender Flussfischer bin, natürlich möglichst im Fluss. Und da ich kein Releaser (guter Bube...) bin, möchte ich primär Forellen und Äschen befischen. Barben zum Steigen auf Trockenfliegen zu überreden ist bekanntlich verdammt schwierig und Alet zu beangeln, ohne sie verwerten zu wollen finde ich gegenüber der Kreatur nicht sauber.

Bzgl. Erkennbarkeit unserer Interessen fallen mir hier ein paar Sachen auf:
Wäre mein grösster Wunsch, eine möglichst intakte Natur an unseren Gewässern vorzufinden, dann hätt ich ganz bestimmt kein Fischer-Patent in der Tasche und würde mich nicht in einem Fischerforum bewegen, sondern meine Energie in Riverwatch-Projekte stecken und ein ganzes Album voller Mitgliederausweise von diversen Umweltschutzorganisationen tragen, und mich vor allem für mein Interesse "intakte Flusslandschaft" engagieren.

Mir käme es bspw. auch nicht in den Sinn, mich in ein Arbeitgeberforum einzuklinken und denen erklären wollen, dass wir nur Schweizer in der Schweiz haben wollen und ausländische Arbeitskräfte unsere eigenen gefährden. Da weiss ich schon im vornherein, dass ich keinen konstruktiven Beitrag leisten werde, sondern eigentlich nur provozieren werde. Gut, es soll Leute geben, die es darauf anlegen und Spass dran haben. Ich nicht.

Auch Grenzwertig find ich, wenn man hier die Regenbogenforelle verteufelt, dann aber nach Patagonien fährt um eingesetzte, resp. entflohene Königslachse zu fangen. Ich sehe hier nur den Drang, einen solchen Fisch zu fangen, ungeschaut der Schäden, die diese nicht heimischen Fische dort anrichten. Als Angler kann ich diesen Drang absolut nachvollziehen, aber dann versteh ich nicht, warum ich dann hier in der Schweiz um's verrecken nichts mehr fangen soll (sprich die Regenbogenforelle verteufle).
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Dural
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Re: Regenbogenforelle

Beitrag von Dural »

Ich glaube keiner hier verteufelt die ReFo, sondern es sind starke und berechtige Zweifel vorhanden über den Sinn eines Besatzes. Kleiner aber entscheidender Unterschied. :wink:

Wirtschaftlich gesehen ist es ja so wie so ein Wahnsinn ein Fisch Auszusetzten der sich offensichtlich ja nicht mal halten kann. Sprich man müsste mehr Massfische Aussetzten als gefangen werden.
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astacus
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Re: Regenbogenforelle

Beitrag von astacus »

pegasus72 hat geschrieben:Sorry, Astacus, aber bist nicht Du es, der auf der Seite der Behörden und der Fachwelt steht? eine gewisse Eigenüberschätzung find ich aber grundsätzlich ganz gut.
Du weisst schon, wie ich das gemeint habe. Genau so wenig, wie Fachwelt und Behörden eine Position deswegen vertreten, weil ich sie propagiere, vertrete ich eine Position, nur weil sie Fachwelt und Behörden ihrerseits vertreten. Dein Umkehrschluss ist also genau so falsch wie meine obige Formulierung.

Aber eigentlich würde ich es sogar sehr begrüssen, wenn sich die gesamte Fachwelt immer automatisch meiner Position anschliessen würde. Das würde mir manche Diskussion und manchen langwierigen politischen Prozess ersparen :mrgreen:

pegasus72 hat geschrieben:Ich hab aber Mühe damit, dass hier in diesem Forum nicht mehr klar erkennbar ist, was uns Fischern eigentlich am Herzen liegt.
Man glaubts vielleicht nicht, aber es kann einem auch mehr als eine einzige Sache am Herzen liegen. Fischen ist ja gut und recht, aber es ist an einem hässlichen Kanal mit Besatzfischen einfach nicht halb so geil wie an einem natürlichen Gewässer mit Wildfischen. Deswegen finde ich das Engagement für die Renaturierung der Gewässer und gegen eine kurzfristige Ertragssteigerung durch Besatz im ureigensten Interesse der Fischerei.

pegasus72 hat geschrieben:Auch Grenzwertig find ich, wenn man hier die Regenbogenforelle verteufelt, dann aber nach Patagonien fährt um eingesetzte, resp. entflohene Königslachse zu fangen. Ich sehe hier nur den Drang, einen solchen Fisch zu fangen, ungeschaut der Schäden, die diese nicht heimischen Fische dort anrichten. Als Angler kann ich diesen Drang absolut nachvollziehen, aber dann versteh ich nicht, warum ich dann hier in der Schweiz um's verrecken nichts mehr fangen soll (sprich die Regenbogenforelle verteufle).
Ist doch nichts anderes als aktive Neozoen-Bekämpfung.
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pegasus72
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Re: Regenbogenforelle

Beitrag von pegasus72 »

@Dural: "das mit den berechtigten Zweifel", das bezweifle ich genau so berechtigt, wie Du berechtigterweise den Regenbogenbesatz bezweifelst...

Das Wort "berechtigt" finde ich in dieser Diskussion genau das Problem. Dieses Adjektiv suggeriert, dass das Recht auf der Seite des Schreibers ist. Es kommt nun drauf an, welches Recht man herbeizieht. Juristisch gesehen gebe ich Dir Recht. Regenbogenbesatz in CH-Fliessgewässern ist rechtlich gesehen heute kaum durchführbar.

Aber ich finde es nicht richtig (man kann auch sagen "nicht rechtens"), dass ich mich als Angler mit ein paar einzelnen schlappen Bachforellen zufrieden geben muss, bei denen ich im Prinzip schon ein schlechtes Gewissen haben soll, dass ich sie schon nur beangle. Das finde ich ganz und gar nicht berechtigt!

Ich glaub die Vorstösse für den möglichen Besatz mit Regenbogenforellen kommt genau wegen solcher Bedürfnisse verschiedenster Angler - die wollen primär mal was fangen (wie ich, geb ich auch zu). Dass der, der die Vorstösse einreicht nun kein Angler ist, das stört mich nicht - denn die Jungs sind ja sogenannte "Volksvertreter". Auch die Parteizugehörikeit ist mir herzlich egal. Ich hab aber wenigstens das Gefühl: "Ha, da kümmert sich mal einer um die Interessen der ANGLER (und es dreht sich einmal nicht um die Interessen der Vogelfreunde oder der Umweltschützer, oder der EW-Betreiber). Nein, da will einer, dass ich in Zukunft mehr Fische fange - ist doch eigentlich ganz einfach...

evtl. lautet die Frage ja: wollen wir in unserer Gesellschaft noch weiterhin Flussangler haben oder nicht? Denn je weniger Fänge zu verzeichnen sind, je weniger Patente werde gelöst - jedenfalls wäre dies logisch (ich kenne die Patentverkäufe über die letzten Jahre nicht, nehme aber an, dass es da kaum Zuwachs gab). Das kann ja auch eine Strategie sein, dann soll man das aber so vom Bund/Kanton her kommunizieren. Vielleicht will man auch nur noch Seefischer - komischerweise wird da wird ja zünftig durch den Kanton Lobby betrieben und noch zünftiger besetzt (natürlich nur heimische Fische).
ChristianK.

Re: Regenbogenforelle

Beitrag von ChristianK. »

Dural hat geschrieben: Wirtschaftlich gesehen ist es ja so wie so ein Wahnsinn ein Fisch Auszusetzten der sich offensichtlich ja nicht mal halten kann. Sprich man müsste mehr Massfische Aussetzten als gefangen werden.
Falsch!
Wirtschaftlich schlechter würde ein (fast) leerer Fluss da stehen, denn dieser bringt keine Einnahmen die die Pacht bezahlen. Also ein Stück Wasser das Wirtschaftlich nicht genutzt wird.
RBF Besatz ist nicht teuer, er ist um einiges günstiger wie ein Besatz mit BF die sich auch nicht vermehren können aus Mangel an Laichplätzen, Sunk-Schwall Betrieb, Sedimente...usw. Und von solchen Gewässern rede ich! Nicht von natürlichen intakten!

Ich rede hier auch nicht von einem billigen Kantonspatent, das würde in der Tat die kosten-nutzen Rechnung zerstören.
Patentstrecken die sich über Patente finanzieren müssen und dafür eben auch etwas bieten müssen, da sonst keiner ein Patent kaufen würde.

Und wie pegasus72 richtig geschrieben hat: Ich will angeln gehen und Fische fangen.

Angeln ohne aussicht auf einen Fang, macht doch keiner von uns, zumindest nicht dauerhaft.
Der Natur wegen ans Wasser ist eine feine Sache, aber dafür brauchts keine Rute in der Hand... ;)
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Dural
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Re: Regenbogenforelle

Beitrag von Dural »

Und wie hoch soll den der Jahres Patent Preise sein? So was funktioniert doch nur gut wenn man teure Tages Patente Verkaufen kann, wie das zb. bei vielen Bergseen schon der fall ist. Und wenn ich hier so zwischen den Zeilen lese, ist dies aber sicher nicht erwünscht.
Deine Einwände kann ich auch nicht nachvollziehen, du sagt das der Besatz mit BaFo sinnlos ist weil es die Gewässer nicht (mehr) zu lassen das sie sich halten können, wiederum bist du für einen Besatz mit ReFo... Wo ist den bitte der Unterschied? Da könnte man von Anfang an die BaFo weiter besetzten auch als Massfisch. OK, eventuell sind die BaFo Massfische etwas teurer, aber ob das für ein Kantonales Fischereiamt oder ein Verein der selber die Forellen Züchtet so Massgeblich ist? Die Fischer wollen ja so wie so Makellose Fische die generell schon teurer in der Anschaffung / Zucht sind. :wink:

Und überhaupt, das ähnelt dann doch extrem an ein Forellenpuff, mit dem unterschied das man an einem "natürlichen" Fliessgewässer steht. Toll :v:
HäbiM

Re: Regenbogenforelle

Beitrag von HäbiM »

Spannende Diskussion, bitte nicht Thread sperren. Diskussionen sind doch erst spannend, wenn man sich uneinig ist ;)
ChristianK. hat geschrieben: ...
Seit über 100 Jahren gibt es die Regenbogenforelle in halb Europa!
Was ist schlimmes passiert in dieser Zeit, hat sie irgendwelche Arten vernichtet oder sonst etwas angestellt? NEIN!

Für was braucht man da irgendwelche Wissenschaftlichen Ergebnisse, nur damit man es lesen kann anstatt es selber am Wasser zu sehen...?!
...
Wie glaube ich schonmal ausgeführt reichen 100 Jahre Erfahrung in diesem Feld eben nicht aus. Eine Invasion lässt sich in verschiedene Phasen unterteilen. Einer Einfuhr, wo die Art das erste Mal im neuen Lebensraum auftaucht. Einer Etablierungsphase, wo sie sich an die neue Umwelt anpasst. Und erst zum Schluss in der Invasiven Phase, wo wir dann den Salat haben. Wie lange und wie intensiv welche Phase ausfällt ist nur schwer vorherzusagen. Ich würde unseren Gewässern zuliebe auf ein Experiment verzichten. :roll:
ChristianK. hat geschrieben: ...
Warum also nicht eine Art nutzen die sich selber nur in den seltensten Fällen selber vermehren kann und somit jederzeit wieder entfernbar wäre, wenn die Umstände für heimische Arten massiv verbessert wären?
...
Mal davon ausgegangen, dass die RBF anschliessend wirklich so einfach entfernbar wäre, sobald die Umstände für heimische Arten wieder verbessert wären. Selbst dann hat man während der Zeit des Besatzes das Problem der erhöhten zwischenartlichen Konkurrenz. In Gewässern, wo es den Bachforellen eh schon schlecht geht, will ich den Besatz von RBF eben gerade NICHT. Denn diese könnten den Ausschlag geben, dass die BaFo ganz aus dem Gewässer verschwindet. Viele werden jetzt sagen, gut, dann besetzen wir die BF dann eben neu. Allerdings ist Bachforelle eben nicht gleich Bachforelle. 15'000 Jahre in ihrem Gewässer haben jede Population anders geprägt, und jede Population hat sich an ihr Gewässer angepasst. Klar, viel von dieser Anpassung wurde durch den planlosen Besatz in der Vergangenheit zunichte gemacht (man hat mal wieder nur ans Geld gedacht und das billigste Besatzmaterial gewählt, ungeachtet der Herkunft). Viel wird wohl auch noch heute noch verwischt weil man die Kleinräumigkeit dieser Anpassungen immernoch unterschätzt. Lasst uns jetzt nicht noch die letzen lokalen Anpassungen wegen dem Ertragsdenken von uns Fischern wegräumen.
Olle

Re: Regenbogenforelle

Beitrag von Olle »

ChristianK. hat geschrieben:Ich will angeln gehen und Fische fangen.
Angeln ohne aussicht auf einen Fang, macht doch keiner von uns, zumindest nicht dauerhaft.
Es gibt ja bereits genügend solche Gewässer mit tausenden Regenbogenforellen aus vierteljährlichem Dauerbesatz. Das ist Fischen mit Fanggarantie, genau wie Ihr es fordert. Spontan denke ich hier an den Lungernsee oder den Wägitalersee.

Müssen denn andere/weitere Seen auch noch RBF-vergewaltigt und Bäche ebenfalls zum (RB-)Forellenpuff degradiert werden?
Die Gleichmacherei/Begradigung der Flussläufe war ein Fehler früherer Jahrzehnte, wir sollten nicht dasselbe auch noch mit der Gewässerfauna machen.
ChristianK.

Re: Regenbogenforelle

Beitrag von ChristianK. »

Dural hat geschrieben:Und wie hoch soll den der Jahres Patent Preise sein? So was funktioniert doch nur gut wenn man teure Tages Patente Verkaufen kann, wie das zb. bei vielen Bergseen schon der fall ist. Und wenn ich hier so zwischen den Zeilen lese, ist dies aber sicher nicht erwünscht.
Also günstige Patente, dafür nichts fangen, guter Deal...
Dural hat geschrieben: Deine Einwände kann ich auch nicht nachvollziehen, du sagt das der Besatz mit BaFo sinnlos ist weil es die Gewässer nicht (mehr) zu lassen das sie sich halten können, wiederum bist du für einen Besatz mit ReFo... Wo ist den bitte der Unterschied? Da könnte man von Anfang an die BaFo weiter besetzten auch als Massfisch. OK, eventuell sind die BaFo Massfische etwas teurer, aber ob das für ein Kantonales Fischereiamt oder ein Verein der selber die Forellen Züchtet so Massgeblich ist? Die Fischer wollen ja so wie so Makellose Fische die generell schon teurer in der Anschaffung / Zucht sind. :wink:
Der Bafo Besatz ist nicht Sinnlos, wenn ihr die Umstände zusagen!

Ebenso, und ich wiederhole mich nun zum Xten mal, bin ich FÜR natürliche Gewässer und FÜR mehr oder weniger natürliche Bestände und Reproduktion von heimischen Arten!!!

Kann sie sich nicht mehr vermehren, ist sie genauso weit wie die Regenbogen, auf Besatz angewiesen.
Nun ist es eine wirtschaftliche Frage, und da Gewinnt die RBF nicht nur um ein wenig.
Ich hatte selber mal einen Teich mit Quellwasser. Besetzt mit BaFo und Saiblingen, weil wir dachte es wäre das bessere Fleisch.
Es dauert um ein vielfaches länger bis diese Fische die gleiche länge und das gleiche Gewicht haben wie Regenbogner!
Warum werden sie in der Fischzucht eingesetzt und keine Bachforellen? ;)
Mehr Zeit und mehr Futter bedeutet höhere kosten.

@Olle. Wie soll sich eine Art etablieren die auf künstliche Vermehrung angewiesen ist?
Die Bodensee RBF traf auf bessere Umstände zur Laichentwicklung und bei dieser findet über Generationen sicher eine gewisse Etablierung statt.
Alle anderen können sich evolutionär nicht anpassen, da sie ihre Gene nicht weiter geben können.

Ich fordere auch keine Fanggarantie und keine Forellenpuff in offenen Gewässern!
Das ist einfach nicht richtig. Sondern einfach Fische die entfernbar sind, günstig im Besatz und das nur in Gewässern die den heimischen Arten eben nicht mehr zusagen.
Klar, Bachforellen Besatz wäre noch besser, aber da hängt es dann mit Sicherheit an den Besatzkosten.

Oder ist es besser diese Gewässer leer zu lassen?
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Re: Regenbogenforelle

Beitrag von astacus »

Ich kenne kein einziges Gewässer (Bergseen mal ausgenommen), welches ohne Regenbögeler leer wäre! Praktisch überall gibt es einen nutzbaren Bestand an anderen Arten. Wenn ein Teil der Fischer nicht willens oder fähig ist, dies zu erkennen und sich darauf einzustellen, ist das eben Pech gewesen. Ist auch eine Form der Selektion :roll:
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Beni

Re: Regenbogenforelle

Beitrag von Beni »

@all
Ich verstehe nicht, warum einige Leute hier in diesem Forum gegen einen begrenzten Besatz von RGB-Forellen sind.
Die Regenbogenforelle und die Bachforelle sind miteinander verwandt. Das heisst, dass sie sich den Lebensraum nicht einander wegnehmen würden!
Sie stammen beide aus der lachsartigen Familie ab?! Na, also.. :|
Mit der Zeit kommt Veränderung. Wenn es die Bedingungen zulassen, bin ich durchaus für einen Besatz von Regenbogenforellen in hiesigen Gewässern.
Die Regenbogenforelle kann auch als sogenanntes Gleichgewichtsmittel in einem Gewässer eingesetzt werden. So dass sich ein artenvielfätigeres Spektrum an Fischen in einem Gewässer anbietet.
IN DIESEM FORUM HABEN EINIGE LEUTE IRGENDWIE DAS GEFÜHL,DASS REGENBOGEN-BESATZ= REGENBOGEN-FORELLENPUFF HEISST! DAS IST FALSCH!!!!
Das Beispiel des Bodensees beweist es. Seeforelle und Regenbogenforelle leben friedlich nebeneinander und kommen gut miteinander klar. Der Bestand beider Arten ist auf einem stabilen Niveau.
Wenn die Rgenbogenforelle wie in diesem Beispiel als Ergänzung des Artenspektrums benutzt wird, ist das vollkommen, ok, angemessen und korrekt! :v: :v: :v:

mfg

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Re: Regenbogenforelle

Beitrag von astacus »

Hä? Was ist denn das für eine absurde Argumentation?

Beni hat geschrieben:Die Regenbogenforelle und die Bachforelle sind miteinander verwandt. Das heisst, dass sie sich den Lebensraum nicht einander wegnehmen würden!
Sie stammen beide aus der lachsartigen Familie ab?! Na, also.. :|
Was soll den das beweisen? Was die Verwandtschaft damit zu tun, dass sie einander den Lebensraum angeblich nicht wegnehmen? Im Prinzip ist es nämlich gerade umgekehrt: Je näher zwei Arten verwandt sind, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie ähnliche ökologische Nischen besetzen und sich damit gegenseitig konkurrenzieren. Manchmal sagt der Verwandtschaftsgrad aber auch gar nichts aus über die Konkurrenzsituation.

So nah ist die Verwandtschaft in diesem Falle allerdings nicht mal: Während die Bachforelle eine Forelle ist (Gattung Salmo), ist die Regenbogenforelle ein pazifischer Lachs (Gattung Oncorynchus). Die Regenbogenforelle ist damit beispielsweise viel näher mit einem Buckellachs verwandt als mit der Bachforelle, die Bachforelle ihrerseits viel näher mit dem Atlantischen Lachs als mit der Regenbogenforelle. Gleichwohl sind sich die ökologischen Ansprüche von Regenbogenforelle und Bachforelle näher als mit anderen Arten ihrer jeweiligen Gattungen.

Die Argumentation mit Verwandtschaftsgraden ist hierbei völlig irrelevant und unbrauchbar.
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Re: Regenbogenforelle

Beitrag von Flümi »

Beni hat geschrieben: Die Regenbogenforelle kann auch als sogenanntes Gleichgewichtsmittel in einem Gewässer eingesetzt werden. So dass sich ein artenvielfätigeres Spektrum an Fischen in einem Gewässer anbietet.
Man könnte zu den Wölfen, Luchsen und Braunbären noch Sibirische Tiger und Pumas auswildern. So hätten die Jäger ein artenvielfältigeres Spektrum für die Jagd auf Raubtiere. Damit die Raubtiere auch noch ein artenvielfältigeres Spektrum haben, könnte man noch Alpakas, Truthähne, Emus und Elche auswildern. Wäre das so nicht besser? Wird ja langweilig, wenn einem nur Rehe und Wildschweine vor die Flinte laufen oder vom Kühlergrill erfasst werden.
Gruss, Stefan
Schlitzohr, Spassvogel, durchschnittlicher Allrounder und Märchentante Bild

Sensibilisierung für Umgang in (Fischer-) Foren
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