Sollen die Gewässer mit Phosphaten angereichert werden ?

Hier kommen die Votings / Abstimmungen rein!
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Würdest du Gewässer mit Phosphaten anreichern wollen?

Ja! Ich würde die Gewässer generell mit Phosphaten anreichern wollen.
19
9%
Ja + Nein! Ich würde einzelne Gewässer selektiv mit Phosphaten anreichern wollen.
90
43%
Nein! Ich lehne jegliche Anreicherung der Gewässer durch Phosphate ab.
75
36%
Ich habe keine Ahnung um was es hier geht.
23
11%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 207

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Martin
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Sollen die Gewässer mit Phosphaten angereichert werden ?

Beitrag von Martin »

Bei dieser Umfrage geht es darum, ob wir Angler / Fischer generell eine Phosphatanreicherung der Gewässers befürworten oder eher ablehnen würden.

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Gruss Martin

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helix
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Re: Soll die Gewässer mit Phosphat angereichert werden ?

Beitrag von helix »

Extrem schwierige und komplexe Fragestellung! Beim Brienzersee war ich ganz klar und entschieden gegen eine Düngung, die Begründungen möchte ich nicht wiederholen, sie stehen ausführlich in den hier verlinkten Threads.

Nun kann man aber diesen See nicht mit anderen Gewässern vergleichen und man müsste sowieso ein konkretes Gewässer haben, um dies klar beantworten zu können. Es ist in einem Gewässer mit normalen Lichtverhältnissen faktisch klar, dass der Phosphatgehalt einen massegeblichen Einfluss auf die Produktion von Biomasse und deshalb auch auf die Fischbestände hat.

Wenn allerdings die Fischbestände durch den Menschen so stark dezimiert werden, dass nur noch ein kleiner Teil der ursprünglichen Biomasse an Fischen im See verenden, dann hat dies zusätzlich eine Abnahme an algenverfügbarem Phosphat zur Folge, die durchaus im Bereich einiger wichtigen Prozente liegen kann. Ein Punkt, der bisher vernachlässigt wurde. Grosse und fischreiche Ökosysteme wie etwa in Nordamerika können durchaus einen Viertel der jährlichen Nährstoffe von verwesenden Fischen aufnehmen. In Lachsflüssen dürfte die Wichtigkeit auch für die umliegenden Wälder etc. gar noch massiv höher sein - würden da aufeinmal einfach mehrere Tonnen mehr Fische abgefangen, so hätte dies einen grossen Einfluss auf die Natur. Was ich mit diesem Beispiel aufzeigen möchte, sind aber lediglich die ineinandergreifenden Zusammenhänge.

Grundsätzlich begrüsse ich Wasserwerte, die punkto Nährstoffgehalte den ursprünglichen, natürlichen Bedingungen enstsprechen. Denn unter diesen Bedingungen konnten sich auch die Fischbstände natürlich entwickeln. Jetzt ist aber in sehr kurzer Zeit sehr viel geschehen und der Mensch hat massgeblich Einfluss auf die Unterwasserwelt genommen.

Ich behaupte nicht, dass es nicht möglich wäre, an einigen Gewässern der Schweiz die Produktivität zu steigern mittels grösseren Nährstoffeinfuhren. Es fragt sich allerdings, ob wir ganze Ökosysteme einfach nach menschlichem Gutdünken bewirtschaften dürfen oder ob wir uns hier nicht einfach Grenzen setzen müssen. Für mich sind unsere Gewässer keine Aquarien, wo man einfach mit diversen Mittelchen an der Wasserqualität schräubeln kann. Ausserdem fehlen bei uns Erfahrungen in diesem Gebiet und die Risiken sind nicht zu unterschätzen. Wenn es aber ein kleineres, geschlossenes Gewässer in der Schweiz gäbe, wo die Nährstoffeinfuhren einem unnatürlich geringen Wert ensprechen und die Produktion darunter stark leidet, könnte man meines Erachtens evtl. einmal einen solchen Versuch starten.
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Gruess helix
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Rolandus
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Re: Sollen die Gewässer mit Phosphat angereichert werden ?

Beitrag von Rolandus »

Ich bin der Meinung, dass wir die ursprünglich natürlichen Seen so sauber wie möglich belassen sollen bzw. diese so gut wie möglich wieder dem natürlichen Zustand zuführen.

Die Fischereiprofis, sollen sich halt zusätzlich mit der Zucht von Fischen beschäftigen, das hat noch Potenzial.
So gibt's z.B. schon Zucht-Eglis aus dem Wallis. Oder auch Wels-Zucht mit logalen Tötungsmethoden wäre eine Alternative :roll:

Es kann doch nicht sein, dass man wegen ein paar wenigen Fischern einen ganzen (natürlichen) See düngen will.

Also es wird sich wohl ein Platz finden, wo man tiefe künstliche Seen anlegen kann zur Fischzucht, wer grossen Ertrag will.
Zum Beispiel könnte man analog dem Forellenteich im Oberwallis den Militätflugplatz bei Meiringen abschaffen und da grosse Zuchtteiche bauen.
Warum werden beispielsweise nicht vorhandene Stauseen zur Zucht benutzt und professionell befischt -> Grimsel?

Rolandus
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Garrick
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Re: Sollen die Gewässer mit Phosphat angereichert werden ?

Beitrag von Garrick »

Hallo

der Mensch und damit auch die Schweiz machen viel blödere und vor allem nachdenklichere Sachen
als blitzblanken Gewässer eine Minimaldüngung zu gewähren damit die Nahrungskette in Schwung kommt und einen nutzbaren Fischertrag produziert.
Jene natürlichen Stoffe die sonst mit chemischen Salzen für viel Geld gefällt werden müssen.
Eins von vielen Beispielen was auch der Schweizer(innen) so anstellt und gleichzeitig die rigorose Phosphateliminierung verlangt.
http://www.fishfight.de/

Ebenso ist die Zucht von Fisch mehr als fragwürdig. Meere als Futterlieferanten werden dafür geplündert
und in ausländischen Intensivfischzuchten werden erst recht Nährstoffe im Übermass in Gewässer geleitet.
Auch Fischzuchten in der Schweiz leeren die Meere in bis anhin ungeahntem Tempo und ist somit garantiert
die schlechtere Lösung als natürliches Phosphat in die Gewässer zu geben.
Von einem Versuch mit nicht abschätzbaren negativfolgen kann nicht gesprochen werden.
Es wurde ja auch, soweit ich richtig informiert bin, eine Konzentration im Bereich der Zürichsee Phosphatmenge gefordert.
Nie und nimmer möchte jemand die 100 oder sogar 140 Milligramm wie anno dazumal die mancherorts die Gewässer belasteten!

Gruss Garrick
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Martin
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Re: Sollen die Gewässer mit Phosphaten angereichert werden ?

Beitrag von Martin »

Um ein wenig ein erstes Fazit zu ziehen ......

Es scheint so, das wir Fischer beinahe zu 50:50 unterschiedlicher Meinung sind.
Die Beweggründe sind sicherlich unterschiedlicher Natur wie man die Stimme abgegeben hat, dennoch wäre es vielleicht interessant zu wissen, wo die Abstimmenden der beiden Lager "selektive Anreicherung" und "keine Anreicherung" am meisten Angeln gehen. Da könnte durchaus ein lokales Bedürfnis bestehen.
Doch das dürfte ein Geheimnis bleiben, dafür musste ein regelrechter Fragebogen generiert werden, wo dann angegeben werden muss, wo man meistens angeln geht, damit evtl. Rückschlüsse gezogen werden könnten.

Die Ausnahme bilden natürlich diejenigen, die generell Anreichern wollen, oder gar nicht wissen, um was es hier geht.
Gruss Martin

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Garrick
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Re: Sollen die Gewässer mit Phosphaten angereichert werden ?

Beitrag von Garrick »

Danke Martin für die Wiederbelebung dieses Themas!

Generelle Anreicherung ist der selbe Blödsinn wie flächendeckende Fällung ohne Abklärung des Gewässerzustandes,
respektive dem unterbundenem Nährstoffeintrag aus natürlichen Quellen in Gebirgstälern. Z. B. die flächendeckende Fassung der Seitenfliessgewässer.
Bei Mittellandgewässern die belastet sind muss die Landwirtschaft zur Rechenschaft gezogen werden.

Ich bin im Bündnerland zuhause und wünsche mir dass ein Mittelmass für gescheites Wachstum gefunden wird.
Auch bei uns wird das Phosphor lückenlos und ziemlich radikal entfernt. Dafür gibt's auch mal ein schlimmer Unfall mit den Salzen und dem dazugehörenden Fischsterben.

Ich behaupte das Phosphor aus menschlicher Herkunft kann den verhinderten, natürlichen Eintrag teilweise ersetzen und auf "natürliche" Weise
mit diesem bedenkenlosen Nährstoff die Nahrungskette angeregt werden. Kostenlos notabene.

Das eingesparte Geld für die Salze sollte für die Filterung der chemischen Stoffe aufgewendet werden.

Gruss Garrick
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Askersund61
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Re: Sollen die Gewässer mit Phosphaten angereichert werden ?

Beitrag von Askersund61 »

Ich lasse das Thema noch einmal aufleben.

http://www.luzernerzeitung.ch/nachricht ... t92,382553

Der Bericht bestätigt, was wir als Hobbyfischer seit Jahren feststellen im 4Waldstättersee. Diesen Frühling ist es besonders krass, auf dem Echolot sind kaum Schwärme von Fischen auszumachen und die Ausbeute ist dementsprechend mager.

Bin mal gespannt, ob sich in absehbarer Zeit etwas tut...

Gruss Christoph
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rasch
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Re: Sollen die Gewässer mit Phosphaten angereichert werden ?

Beitrag von rasch »

Ich bin gegen eine Phosphatanreicherung in unseren Seen, besonders gefällt mir der letzte Abschnitt im Artikel welcher gestern im 20min stand, ich denke da muss man ansetzen ...
Wenn zu kleine Fische bereits vor dem Ablaichen weggefangen werden muss doch niemand jammern dass nix nachwächst.
Wir Sportfischer haben Schonmasse und seit diesem Jahr auch ein Fangkontinget auf Felchen bei uns im Bodensee, während der Beruf immer engere Maschen einsetzt und Jungtiere wegfängt ....

http://www.20min.ch/schweiz/zentralschw ... r-30559862

Artikel aus 20min
Letzter Absatz: "Häfliger macht einen weiteren Grund für den Fischmangel aus: «Es werden zu kleine Fische, die sich noch vermehren könnten, gefischt. Wir sind bestrebt, die Fangmasse, also die Länge der Tiere, die gefischt werden dürfen, heraufzusetzen.» Hier müsse eine schweizweite Lösung gefunden werden. «Daran arbeiten die Fischereiverbände», so Häfliger."
Gruss & Petri
wäre Fischen einfach ... es würde Fussball heissen
rasch
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Re: Sollen die Gewässer mit Phosphaten angereichert werden ?

Beitrag von Rainbowwarrier »

Ich bin zwar der Meinung, daß viele Seen einen Phosphatgehalt am untersten Limit aufweisen, bin aber gegen einen künstlichen Phosphateintrag!

Was jedoch die Berufsfischerei anbelangt, müssen wir noch umdenken.
Jahrelang haben sich die Berufsfischer ihre Lebensgrundlage selbst entzogen und auf sinkende Fänge mit immer kleineren Maschenweiten reagiert!
Die meisten sind ohnedies nur noch Nebenerwerbsfischer und der wirtschaftliche Faktor vernachlässigbar.
Das allerletzte sind jedoch Aquakulturen, man muss nur nach Norwegen schauen, wo es zwar noch genug Fische im Meer hätte, mit den Lachszuchten jedoch mehr PROFIT gemacht wird!
Im Umkreis solcher Fischfarmen ist das Wasser stark belastet und Nachhaltig ist auch anders. Hier greift die selbe Verschwendung an Resourcen wie in der Massentierhaltung, wo 10 Kg Futtermittel für 1 Kg des Endproduktes verbraucht wird.

Also, grössere Maschenweiten vorschreiben und rigoros kontrollieren, dann lösen sich viele Probleme fast von selbst!
"Jeder Tag ist Angeltag, aber nicht jeder Angeltag ist Fangtag" in Memoriam Auwa Thiemann
ChristianK.

Re: Sollen die Gewässer mit Phosphaten angereichert werden ?

Beitrag von ChristianK. »

Hallo

Es gibt einige pro und contra Argumente.

Ich tendiere eher zu der PRO Fraktion, das man gewisse Seen etwas produktiver machen könnte.
Ein gutes Beispiel ist der Vierwaldstättersee. Bei einem ertrag von gerade einmal 10 kg Fisch pro Hektar, ist man schon sehr am Limit angekommen!
Etwas mehr an Nährstoffen, die weder schädlich sind noch sonst etwas gefährden, würde den See und die heimische Fischerei aufwerten.
Nicht nur mich als Fischer würde das treffen, sondern auch das Umland und die Umwelt.
So könnte man den Fischbedarf der Menschen zu einem teil mehr aus heimischer Fischerei abdecken, anstatt aus dem Ausland zu importieren. Egli Filets sind schon gang und gebe in den Supermärkten und der Gastronomie. Ebenso gibt es Felchenfilet aus dem Norden und Osten. Zander sowieso...
Wieso also nicht ein wenig die heimische Wirtschaft stützen, der Umwelt die Abgase des Transports nehmen und stattdessen heimischen Fisch auf dem Teller zu haben?

Keiner will die überdüngten Seen der 60er bis 80er Jahre zurück!
Aber etwas mehr Leben in den Seen wäre leicht zu erreichen ohne das irgendetwas Schaden nimmt.

Wie Christoph schon geschrieben hat, es ist ein elend wenn man eine Stunde mit dem Boot fährt, mit einem Echolot mit Sidescan, und sieht gerade einmal 3-5 Fische! DAS ist sehr wenig...
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thymallus
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Re: Sollen die Gewässer mit Phosphaten angereichert werden ?

Beitrag von thymallus »

rasch hat geschrieben:
Artikel aus 20min
Letzter Absatz: "Häfliger macht einen weiteren Grund für den Fischmangel aus: «Es werden zu kleine Fische, die sich noch vermehren könnten, gefischt. Wir sind bestrebt, die Fangmasse, also die Länge der Tiere, die gefischt werden dürfen, heraufzusetzen.» Hier müsse eine schweizweite Lösung gefunden werden. «Daran arbeiten die Fischereiverbände», so Häfliger."
ich mag eigentlich nicht über das phosphat-thema diskutieren. habe mich aber über diesen häfliger (wer ist das eigentlich?) in 20 minuten genervt :roll: . der typ hat keine ahnung. die netzvorschriften in den schweizer seen sind so ausgelegt, dass sich die fische v.a. felchen (um die geht es bei den phosphat-diskussionen ja vor allem) fortpflanzen können. das ist eine vorgabe des bundesgesetzes über die fischerei, woran sich die kantone m.e. auch halten. das ist nicht nur eine schweizweite lösung sondern eine schweizweite vorschrift... (dass daran die fischereiverbände arbeiten sollen ist mir auch neu, wäre ja ein einrennen von offenen türen.... :lol: ).
gerade die tatsache dass die netzvorschriften immer wieder mal angepasst werden, zeigt, dass den unterschiedlichen oder veränderten wachstumsverhältnissen einzelner bestände rechnung getragen wird und die bestände recht genau beobachtet werden! ob dann auch noch alle zwergwüchsigen bestände mit netzen befischt werden sollen, ist eine andere frage. aber eins ist sicher: die fischerei in den schweizer seen ist nach wie vor nachhaltig, wenn auch an gewissen seen auf einem recht tiefen niveau.

bei der bach-/flussfischerei hingegen - besonders auf forellen oder äschen - sind die fangmindestmasse ein anderes thema, obwohl die kantone sich dort auch mindestens am wachstum der jüngsten laichtiere orientieren, könnte ev. luft nach oben sinnvoll sein. vielleicht meint häfliger ja diese diskussion, das wäre dann aber völlig ot, denn beim p-management geht es um die seen... :?:
God made one third of the earth land and two thirds water which clearly shows that he intended man to spend one third of his time plowing an two thirds fishing!
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Re: Sollen die Gewässer mit Phosphaten angereichert werden ?

Beitrag von Dural »

also ich habe auch schon öfter gehört das die Maschenweite und somit die Felchen immer wie kleiner werden, war da nicht gerade vor kurzem was am Bodensee?
So klar dürfte, wie es von dir beschrieben halt doch nicht sein. Ich kann mich sehr gut erinnern das mein Vatter und Grossvatter immer erzählt haben das die Egli auf den Teller früher viel grösser waren als heute... Heute kann man sicher sein, wenn sie etwas grösser sind das es Import Fische sind, eigentlich traurig.
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Re: Sollen die Gewässer mit Phosphaten angereichert werden ?

Beitrag von Askersund61 »

Die Problematik ist halt sehr komplex, da die verschiedensten Interessenverbände involviert sind.

Meiner Meinung nach ist der Phosphatgehalt nur einer (wenn auch ein wichtiger) von mehreren Aspekten, welche für den drastischen Rückgang der Fische verantwortlich sind.

Auch ich sehe einen Ansatz bei den Schonmassen. Ein Egli z. B. von 15 cm gibt kaum was her für die Küche. Genau diese werden in grossen Mengen entnommen, resp. MÜSSEN entnommen werden. Andererseits stellt sich die Frage, wie nachhaltig die Fortpflanzung bei höheren Schonmassen ist, wenn die Seen zu wenig Nahrung haben.

Ein weiterer Punkt ins meiner Ansicht nach die Frage, ob sich die Fische infolge immer stärkerer Gewässernutzung (Uferverbauungen, erhöhter Schiffsverkehr etc.) überhaupt in ausreichendem Masse vermehren können, da die Laichplätze immer spärlicher werden. Wir sind ja bereits so weit, dass viele Fischarten nur dank Besatz noch vorkommen in unseren Seen.

Vermutlich müsste eine Lösung mit Einbezug aller Punkte angestrebt werden, indem von allen Punkten ein erträgliches Mass umgesetzt wird. Dies dürfte jedoch sehr schwierig sein, da sich die betroffenen Parteien den Ball hin- und herschieben würden (oder es schon tun :?: )

Gruss Christoph

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Re: Sollen die Gewässer mit Phosphaten angereichert werden ?

Beitrag von Alet »

Ein weiterer Punkt sind die Dreikantmuscheln. Das ist Biomasse die früher als Fischertrag zur Verfügung stand. Heute geht das vom Phytoplankton direkt in die Dreikantmuscheln. Die von wenigen Fischarten gefressen wird. In Nordamerika ist der Ertrag deswegen im Durchschnitt um 30% gefallen. Hat das jemadn in der CH untersucht?
Swiss-Tell

Re: Sollen die Gewässer mit Phosphaten angereichert werden ?

Beitrag von Swiss-Tell »

Kein Wunder hat bis jetzt noch keiner gebissen :censored: . Hab bisher auch keine grossen Fische gesehen, bis auf ein paar Egli knapp über Schonmass und eine prächtige Schleie :shock: . Nicht nur die Grösse auch die Menge der Fische soll ziemlich abgenommen haben :censored: .
Antworten

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