Phosphat, Umfrage

Hier kommen die Votings / Abstimmungen rein!
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Soll in Zukunft zur Steigerung der Felchenerträge Phosphat aus den ARAs in die Seen geleitet werden?

Ja, diese Massnahme sollte in unseren Seen ergriffen werden.
27
27%
Ich bin unentschlossen, die Pro- und Kontraargumente sind für mich etwa ausgeglichen.
21
21%
Nein, ich bin gegen eine künstliche Phophatzufuhr in unseren Seen.
52
52%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 100

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helix
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Phosphat, Umfrage

Beitrag von helix »

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Aktuelle Sicht auf Brienzersee, 1.1.2012, See noch naturbelassen.

Moin allerseits!

In diversen Threads wurde und wird engagiert diskutiert, ob es sinnvoll sei, in saubere Seen künstliches Phosphat aus den Kläranlagen in die Seen zu führen. Ziel dieses Projekts wäre die Steigerung der Felchenerträge der Berufsfischer. Auch der SFV (grösster Fischereiverband der Schweiz) und andere für uns Angelfischer wichtige Verbände verlangen von oberster Instanz die Bewilligung für eine künstliche Nährstoffzufuhr in unsere Seen. Der Brienzersee soll vorerst als "Pilotprojekt" dienen, bereits wurden aber schon andere Seen genannt, wo ein Nährstoffmanagement durch den Menschen denkbar wäre. Da dies auch für uns Hobbyangler natürlich von ganz zentraler und zukunftsweisender Bedeutung ist, sollte die Thematik keinem aktiven Angelfischer gänzlich egal sein.

Die Meinungen der Angelfischer bezüglich "Phosphat" gehen auseinander. Unsere Verbände sollten eigentlich die Meinung der Mehrheit der Angelfischer vertreten. Hier im FF, einem Forum bestehend aus Hobbyfischern mit unterschiedlichen Wohnorten und Interessen, hat sich aber bislang eine grosse Mehrheit gegen dieses Projekt ausgesprochen.

Im Sinne einer etwas repräsentativeren Umfrage, wo man auch keine Argumente nennen muss, möchte ich hier diese Befragung durchführen.
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Gruess helix
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ForellenSimon
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Re: Phosphat, Umfrage

Beitrag von ForellenSimon »

Helix Helix.
Du willst 1. gar keine Antwort auf deine Frage (Validität, adieu), 2. sollte eine Umfrage über dieses Thema sicher nicht von Dir aufgezogen werden (Objektivität, adieu), also streich dieses "etwas repräsentativer" schnell wieder.

Weiter: was bezweckst Du mit diesem Bild? Stattdessen hättest du auch einen verkümmerter Brienzlig ohne Geschlechtsteile reinposten können. Das ist Natur!! Oder die Farbe des Sees im Sommer, unterstützt durch die Grimselsauerei. Wieder Natur!!

Mach mal lieber eine Umfrage: wollen wir oder unsere Kinder in 10 Jahren noch fischen? Brauchen wir eine Lobby der Fischer in der Schweiz?
Was passiert mit "deinem See", wenn keine Gletscher mehr vorhanden sind?

Ich finds echt daneben sorry, mMn. eine Mobilisierung in die falsche Richtung. Blick nach vorne auf die Schuhspitze, ja kein Meter weiter links oder nach vorne...
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helix
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Re: Phosphat, Umfrage

Beitrag von helix »

Simu
Es hätte mich auch gefreut, wenn ein anderer eine solche Umfrage erstellt hätte. :wink:

Bei der Erstellung der Umfrage versuchte ich soweit als möglich aus neutraler Sicht zu fragen und die Fragestellung ist mMn auch so ausgerichtet, meine eigene Meinung habe ich nicht hineingezogen.

Klar, ist eine solche Befragung eines Forums nicht gänzlich repräsentativ, deshalb steht da auch "etwas repräsentativer" (als in den Threads), denn hier war der Trend m.E. überdeutlich gegen eine Phosphatzufuhr aus den ARAs.

Das Foto zeigt lediglich einen Teil des Brienzersees, um den geht es ja vorerst. Ein Foto eines verkümmerten Brienzlig habe ich nicht, denn so einen habe ich noch gar nie gesehen. Es sind einfach etwas kleinere Felchen, aber verkümmert sind sie nicht. Nicht einmal dann, wenn sie keine Geschlechtsteile entwickeln. Die Ursache hierfür ist zudem noch nirgens erwiesen, weshalb dies gar nicht in Zusammenhang mit dem Phosphat gebracht werden kann. Das sind nichts weiters als Spekualtionen.

Immerhin gehe ich mit Dir betreffend Grimselsauerei einig. Und ebenfalls einig bin ich mit Dir, dass wir alles, was im Interessen zur längerfristigen Ausführung unseres Hobbys dient, auch unterstützen sollten. Nur sehe ich in Phophatfragen eben einen anderen Weg als Du, in meinen (gemäss deinen netten Aussagen, "eingeschränkten" :wink: ) Blickwinkel einen Weg für Fischer und Natur.
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Gruess helix
ÄDU
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Re: Phosphat, Umfrage

Beitrag von ÄDU »

Meiner meinung nach ist ein Pilotprojekt im Brienzersee fehl am Platz den die nachfolgenden Gewässer wären (gewolt? oder ungewolt) betrofen ein gewässer ohne anschluss an Gewässersysteme währe wohl eher intressant und weniger verherend.
Bei der abstimung habe ich nicht teilgenomen da ich zuwenig hintergrund wissen habe.
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ForellenSimon
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Re: Phosphat, Umfrage

Beitrag von ForellenSimon »

Helix, wollte dich alles andere als persönlich angreifen, das weisst Du hoffentlich.

Mir geht es rein darum, ein etwas anderes Licht auf die Angelegenheit Brienzersee zu werfen. Aus Sicht von uns Angler ist die Diskussion um dieses Projekt alles andere als ausschliesslich negativ, ich finde das darf auch mal gesagt sein. Rein, dass man entgegen allen Prinzipien des Wohlfahrtstaates diskutiert, dass man ein Gewässer zugunsten der Fischerei "weniger gut säubert", finde ich schon erstaunlich.

Das Projekt an sich wage ich ehrlich gesagt fachlich (noch) gar nicht zu unterstützen oder zu verwerfen, da die Sachlage doch noch viele offene Fragen aufweist (wie z.B. mit Brienzlig). Ich denke, das geht auch vielen hier im Forum so und zudem lassen deine gute Argumentationslinie und die durchaus logischen Schlüsse daraus die Kritiker schweigen... :lol:
gonefishing

Re: Phosphat, Umfrage

Beitrag von gonefishing »

Ich bin absolut dagegen, weil:

- ich es für völlig übertrieben halte für einen Nebenerwerbsfischer einen See zu düngen

- ich es für verantwortungslos halte um eine Fischart zu fördern in ein Ökosystem einzugreifen, dessen Zusammenhänge wir bei weitem noch nicht begriffen haben, und damit die Konsequenzen dieses Handeln gar nicht abschätzen können

- sollten keine offensichtlichen negativen aber auch keine positiven Effekte ersichtlich sein, sofort die nächsten Forderungen kommen (z.B. wieder biologischen Dünger, also Fäkalien einzuleiten...)

- man in vielen Fällen den Wert von nährstoffarmen Standorten (z.B. Magerwiesen) erkannt hat, diese mit viel Geld fördert, und unter Wasser soll ein Magerstandort nichts wert sein nur weil es niemand sieht? Genauso könnte ich fordern die Hochalpen zu düngen damit mehr Gemsen geschossen werden können, diese blöden Alpenblumen braucht eh kein Mensch...

- die Reduktion des Nährstoff- und Phosphateintrags eine relativ junge Geschichte ist. Neben der ‚negativen’ Entwicklung bei den Felchen, wurden von einigen Forenmitgliedern auch ‚positive’ Entwicklungen beobachtet. Es ist stark anzunehmen dass sich das Ökosystem See sich noch gar nicht vollständig auf die veränderten Bedingungen eingestellt hat, aber einiges am ‚tun’ ist. Wir haben hier also keinen Endzustand sondern sind in einem Prozess. Im Zweifelsfall sollte man besser die Natur machen lassen.

- es so viele eindeutigere Fälle gibt, wo der Mensch mit negativen Konsequenzen in Gewässer eingegriffen hat, und Massnahmen mit erwiesenermassen positiven Effekt möglich sind. Einige Politiker scheinen hier nur die Möglichkeit zu wittern sehr kostengünstig mal etwas für die Fischer zu tun, womit man diese dann abspeisen kann um das nächste mal wieder mit der Wasserkraftlobby zusammenzuspannen...
Wasabi

Re: Phosphat, Umfrage

Beitrag von Wasabi »

@Mattu

:up: guter Beitrag!
Arts

Re: Phosphat, Umfrage

Beitrag von Arts »

Hallo Zusammen,

Klar eine Umfrage hier im Forum ist sicher nicht repräsentiv, hier ist ja auch nur eine Minderheit an Fischer aktiv ;)..

Aber ich find es trotzdem interessant zu sehen was den so "gedacht" wird..

Die Frage klingt für mich natürlich auch nach einem "extrem" Eingriff in die Natur, aber wie es immer war, hat der Mensch schon extremer eingegriffen.. Fluss begradigungen, Stauseen, Schwellen, Sunk und Schwall usw...

Es gibt auch wirklich gute Argumente die für ein solches Vorhaben sprechen.....,

Ich bin der Meinung wie ich mich schon geäusseret habe, das dieses Problem tragweiter ist als das man es nur aus Sicht Hobbyfischer betrachten sollte...

Jeder Bauer "Düngt" seine Felder, Milchkühe werden zu Höchstleistungen gezüchtet, Fleischvieh soll schnell wachsen... Ein Apfelbaum möglichst viele 1a Früchte tragen..

Und es sind nicht wirklich nur die Berufsfischer die profitieren würden....

Nun, unter dem Votum "Natürliche Gewässer" bin ich auch der Meinung das dies so belassen werden sollten....
Die Probleme die wir weltweit in der Fischerei haben sind aber schwerwiegender...

Bevor ich zum Phosphatmanagement "Nein" sagen würde, würde ich dieses doch lieber befürworten anstelle wir Gewässer durch Zuchtanlagen mit anderen Schadstoffen, Antibiotika belasten...

Lieber etwas Posphat mehr in unseren Seen anstelle Antibiotikafische, oder in Kaufnehmen das Tonnen von Sardinen zu Fischfutter verarbeitet werden...

Aus all diesen Gründen, wenn sichergestellt ist das Phosphat nicht auch langfristig negative einfluss auf unsere Gewässer hat, würde ich sogar "Ja" stimmen

Desswegen... Heute bin ich noch unschlüssig, Tendenz zu "Befürworten"

Tom
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helix
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Re: Phosphat, Umfrage

Beitrag von helix »

:thanks: Mattu für diesen hervorragenden und gut nachvollziehbaren Beitrag!

:thanks: auch an alle, die bereits abgestimmt haben.
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Gruess helix
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astacus
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Re: Phosphat, Umfrage

Beitrag von astacus »

gonefishing hat geschrieben:- man in vielen Fällen den Wert von nährstoffarmen Standorten (z.B. Magerwiesen) erkannt hat, diese mit viel Geld fördert, und unter Wasser soll ein Magerstandort nichts wert sein nur weil es niemand sieht? Genauso könnte ich fordern die Hochalpen zu düngen damit mehr Gemsen geschossen werden können, diese blöden Alpenblumen braucht eh kein Mensch...
solche vergleiche mag ich
:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
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Re: Phosphat, Umfrage

Beitrag von Flümi »

gonefishing hat geschrieben:- sollten keine offensichtlichen negativen aber auch keine positiven Effekte ersichtlich sein, sofort die nächsten Forderungen kommen (z.B. wieder biologischen Dünger, also Fäkalien einzuleiten...)
iiih, du Grüsu :D ... na, wennschon Schlachtabfälle. als der Schlachthof neben dem Bahnhof Biel noch seine Abfälle in die Madretsch-Schüss eingeleitet hat, da war die Zihl noch voll von Weissfischen! :up:

(das stimmt zwar, aber trotzdem nicht so ernst nehmen)

naja, wir wollen ja nicht, dass es in der Aare irgendwann mal so aussieht wie im Doubs oder in der Loue.
Gruss, Stefan
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Arts

Re: Phosphat, Umfrage

Beitrag von Arts »

Mal eine ganz andere Frage zum Thema..

Um was geht es uns... "Uns" weil wir alle Hobbyfischer sind..
Wollen wir den nun eine intakte Heile selbstüberlassene Welt, sorry ich meine Schweiz?

Sind wir so naturliebend, die absoluten Naturschüzer, verwerfen jegliche anderen Aspekte zum Thema....
Wenn es wirklich darum geht, warum fischen wir dann
Normalerweise sollten wir doch alle dafür sein, so fangen wir mehr. Gegen den Forellenbesatz ist komischerweise niemand :mrgreen:

Ein kleines Gedankenexperiment:

Die schweizer Fischerei wird für die Hobbyfischerei sowie für die Berufsfischrei für 5 Jahre verboten (Moratorium)
Wie würde sich diese Massnahme ohne Besatz, Posphat eintrag in der Moratoriumszeit auf die Fauna auswirken?
Ohne irgendwelchesn pflegen und hegen... Status Quo

Wie gesagt ein Gedankensexperiment, fern von jeder realität, aber nah an dem was durch die "Naturbelassenheit" gefordert wird ohne Rücksicht auf andere Anspruchsträger ...

Tom
hechtgott

Re: Phosphat, Umfrage

Beitrag von hechtgott »

mehr futter, mehr fisch..... punkt

jeder fischer sollte eigentlich froh sein wenns mehr fisce gibt.....den dann fangt ihr en bisschen mehr un dseit nicht mehr so unzufrieden, vielleicht lässt dann das gezicke im forum en bisschen nach.

en bisschen augleich zum öko blödsinn schadet nicht....
früher schissen hasen und rehe auch jeden tümpel ohne das wir mit dem besen hinterher rannten.....und siehe da, geschadet hats keinem...
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Re: Phosphat, Umfrage

Beitrag von Flümi »

es geht beim Fischen nicht nur ums Fischefangen und die Zufriedenheit eines Hobbyfischers lässt sich nicht am Küchenertrag in Kilogramm messen. ist zumindest bei mir so :wink:
Gruss, Stefan
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dun
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Re: Phosphat, Umfrage

Beitrag von dun »

ich habe da so meine bedenken die in die richtung von ÄDU gehen.
die unverbrauchten düngerstoffe verlassen den brienzersee über aare, thunersee und wieder aare richtung bielersee.
da die gewässer unterhalb dem thunersee in vereinzelten hitzesommern recht warm geworden sind, stelle ich mir das doch recht problematisch vor. horrorszenario: überdüngte aare und bielersee in einem hitzesommer.... wähh!
ich glaube die natur passt sich an die bedingungen an und ein fischbestand wird sich ebenfalls anpassen.
Nur Fliegenfischen ist schöner!


http://fishthefly.jimdo.com/
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