Heute musste ich mich wirklich überwinden, Angeln zu gehen...
Die Nacht hatte 2 Grad minus, heute morgen waren es nur 3 Grad, dazu extrem windig und immer wieder Schneeregen. Gegen Mittag wurde es etwas freundlicher und so zog ich mir meine Winterklamotten an mit langer Unterbux und dickem Anorak, Kapuzenpulli usw. und wagte doch einen Versuch, es waren ja immerhin 6 Grad plus...
Ich machte es dieses Mal andersherum, versuchte es zuerst auf Rapfen, aber die verweigerten jegliche Zusammenarbeit. Also auf dem Heimweg dann ein Wehr angefahren und es wieder einmal über den hochkommenden Seerosen auf Hecht versucht. Doch was ich auch versuchte, es fand sich kein Abnehmer.
Der Wind blies ständig böig und eiskalt und es nieselte ohne Pause. Ich war kurz davor, das Angeln abzubrechen, doch irgendwie überwand ich meinen inneren Schweinehund und beschloss, unterhalb des Wehres etwas Strecke zu machen. Da das Wasser wirklich extrem klar war, kam ein 30er Real Eel in der Farbe Purple an den Karabiner, dass sah doch recht realistisch aus.
Nach einigen hundert Metern warf ich etwas schräg stromab und führte den Eel langsam auf mich zu. In Höhe eines über das Wasser hängenden Busches gab es dann auf Sicht einen derben Einschlag und schon stand ich mitten im Drill. Da ich von oben von dem Radweg geworfen hatte, musste ich schnell eine steile Böschung auf dem Allerwertesten herunter rutschen und zudem noch den Kescher aufklappen. Klappte alles wunderbar, ich hatte nur einen ordentlich nassen Hintern...
Nach 2 Sprungeinlagen konnte ich schließlich den Hecht sicher keschern. Oh der war doch größer, wie zuerst gedacht. Der Eel lag schon solo im Kescher, viel länger hätte der Drill nicht mehr dauern dürfen...
Schnell den Hecht vermessen, knapp unter 90, genau 88 cm, den hatte ich mir bei diesem Wetter aber echt verdient.
Mit nassem Arsch aber fröhlich machte ich mich anschließend auf den Heimweg, morgen gibts ne Angelpause
Petri zum schönen Esox, hast ihn dir verdient! Bald geht es auch in meinen Hausgewässern los mit dem Hecht. Dein Bericht lässt auf einen guten Fang hoffen
Da hast du recht, aber zumindest war die erste Woche Urlaub fast vorsommerlich und ich hatte mir den ersten Sonnenbrand eingefangen. Man kann nicht alles haben und um mal das Phrasenschwein zu zitieren: "Es gibt beim Angeln kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung"