Ein Tag am Göscheneralpsee

Hier ist der Platz, um Eure Fänge zu präsentieren.
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champas
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Ein Tag am Göscheneralpsee

Beitrag von champas »

Ein Tag am Göscheneralpsee


Da die Semesterferien immer noch andauern, entschloss ich mich wiedereinmal zur Göscheneralp zu fahren... (mein erster Bericht, also entschuldigt mich :D )


Nach ca. 2 Stunden Autofahrt erreichte ich den Parkplatz an der Staumauer so gegen 7 Uhr. Kurz die Wanderschuhe angeschnürt und los gehts! Die ersten Lichtstahlen der aufgehenden Sonne machen das frühe Aufstehen schon wieder vergessen. Immer wieder schön das Tal und den Dammagletscher mit den ihn durchstossenden Gipfeln zu sehen :blink2:

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Danach ging ich über die Staumauer und nahm den Wanderweg Richtung Dammahütte in Angriff. Zuerst musste ich noch eine Ziegenherde überholen, dann konnte ich aber ungehindert bis zum Einlauf der Dammareuss marschieren bzw. durchkämpfen... auf unbefestigten Trampelpfaden sich à la Indiana Jones einen Weg durchs Dickicht zu schlagen, war nämlich alles andere angenehm und ging ja nur ca. 1 Stunde... :lol:

Die Strapazen haben sich aber mehr als gelohnt - sieht selbst!

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So gegen halb 9 schlug mein Mozzi-Löffel auf der türkisblauen Wasseroberfläche auf und taumelte verführerisch Richtung Grund. Naja so verführerisch wohl auch wieder nicht, denn es benötigte etliche Köderwechsel und eine Stunde Wartezeit (bei nicht allzu sommerlichen Temperaturen) bis sich ein 28cm langer Regenbögler in meinen Feumer bitten liess :wink: Eine halbe Stunde später verführte mein Countdown einen weiteren Mykiss (mit einem ganzen Zentimeter mehr an Körperlänge) Naja die Flossen sehen nicht Weltklasse aus, aber die Farben stimmen :v: (geschmeckt haben sie auch ganz ordentlich, aber kann mir jemand sagen wieso sie im Essig/Weissweinsud nicht blau geworden sind..?)

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der Verführer

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bringen zwei Regenbögen nicht doppelt Glück?

Dann gönnte ich mir erst einmal Kaffee & Sandwiches und übte mich etwas im Fotographieren. Hatte dann auf verschiedene Köder (meist 2-3m unter der Wasseroberfläche geführt) Nachläufer und Bisse, die ich bis auf zwei Untermassige nicht verwerten konnte :)

Doch dann gegen 12:30 ging ein Schlag durch die Rute, denn irgendetwas hat doch tatsächlich meinen silbernen-schwarz-gestreiften Mozzi-Löffel (No. 2) für etwas essbares gehalten :lol:
Ich staunte nicht schlecht als ich einen knapp massigen (32,5 cm) Namaycush landen konnte :!: (und dies bei ca. 100 Jährlingen an Besatz)
Hier siegte wohl wiedermal Glück über Verstand...

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Nach einer weiteren Stunde fischen ohne nennenswerte Aktionen machte ich mich wieder auf den mühsamen Rückweg über Stock und Stein und Autobahn.

Trotz Put&Take ein wunderschönes Gewässer mit guten Fischbestand und immer wieder einen Abstecher wert!


In diesem Sinne noch eine schöne Bergseezeit und einen goldigen Herbst bevor alles wieder zu Stille gefriert.

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tom66
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Re: Ein Tag am Göscheneralpsee

Beitrag von tom66 »

Besten Dank für diesen tollen Bericht von einem nich alltäglichen Gewässer.

3 Fische zum verwerten nicht schlecht!

Gruss

Tom66
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Loup
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Re: Ein Tag am Göscheneralpsee

Beitrag von Loup »

Danke für den guten Bericht.
Es gibt zwei Möglichkeiten warum sie im Sud nicht blau wurden. Zu lange Tod bis sie in den Sud kamen. Wahrscheinlicher ist, dass die Fische keine Schleimschicht mehr hatten bis zum kochen. Es ist diese Schleimschicht die blau wird. :chef:
Gruss vom Murtensee
Loup
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champas
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Re: Ein Tag am Göscheneralpsee

Beitrag von champas »

Loup hat geschrieben: Zu lange Tod bis sie in den Sud kamen.
Es sind ca. 10 Stunden vergangen und die Fische waren immer in einem feuchten Küchentuch eingewickelt... Gibts etwas besonderes um die Schleimschicht zu schützen? und wie sollte ich schneller in der Küche sein als am Morgen zu fangen und Abends dann zu Hause :blink1: ?
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Loup
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Re: Ein Tag am Göscheneralpsee

Beitrag von Loup »

Ja gibt es, ist aber nicht sehr einfach umzusetzen, für den Hobbyfischer, laut den neuen Tierschutzvorschriften in der heutigen Zeit.
In einem Restaurant welches auf Forelle blau spezialisiert ist, geht das so.
Forellen werden lebend in einem Aquarium gehältert. Kommt eine Bestellung wird eine Forelle aus dem Aquarium geholt, getötet und ausgenommen. Alles mit feuchten Händen (wegen der Schleimschicht). Ohne sie zu trocknen (die Forelle) kommt sie dann in den Sud und wird BLAU.
Ich hoffe deine Forellen waren auch ohne blaue Färbung lecker. Ich mag sie so zubereitet mit etwas braunem Butter darüber nachdem Kopf und Gräte weg sind.
Gruss vom Murtensee
Loup
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zerolimits
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Re: Ein Tag am Göscheneralpsee

Beitrag von zerolimits »

Schöne Forellen und toller Bericht - merci fürs teilen
++ Gruss Zerolimits ++
GTHunter

Re: Ein Tag am Göscheneralpsee

Beitrag von GTHunter »

Danke! Ich glaube für diesen Bericht musst du dich nicht "entschuldigen" :D
Lahnfischer

Re: Ein Tag am Göscheneralpsee

Beitrag von Lahnfischer »

Danke für den schönen Bericht mit noch schöneren Bildern... :D
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Rolandus
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Re: Ein Tag am Göscheneralpsee

Beitrag von Rolandus »

Super Bericht. Danke.
Ich habe sogar mal gelernt, dass auch nach dem Tod von den zuständigen Zellen bei Fischen noch weiter eine Zeit lang Schleim produziert wird. Ob das bei allen FIschen so ist, weiss ich allerdings nicht.
Vielleicht ist durch das Tuch halt doch die Schleimschicht zu stark abgerieben worden oder Du hast sie beim Putzen zu stark abgerieben.
Eventuell zuerst unverdünnten Essig direkt auf die Haut auftragen (dazu muss es aber ein hochwertiger, feiner Essig sein). Sud sollte nicht zu heiss sein, sonst platzt die Haut überall auf.
Vielleicht auch einfach etwas mehr Essig in den Sud. Mit welchen Verhältnis und was für Essig hast Du gekocht?
ROLANDUS
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rastu

Re: Ein Tag am Göscheneralpsee

Beitrag von rastu »

Danke für den tollen Bericht und Petri zu deinen Fischen :)

Dass deine Forelle nicht blau geworden ist, kann mehrere Gründe haben. Zudem weiss ich nicht wie du dir das vorstellst, aber "blau" bei Forelle blau heisst nicht, dass du nacher einen blauen Fisch auf dem Teller hast :lol:
Wenn der Fisch eine kräftige Schleimschicht hat, verfärbt sich diese durch den Säuregehalt im Essig bläulich, deshalb nennt man es Forelle blau. Wenn die Forelle einen gut erkennbaren Blaustich hat, sieht der Gast, dass die Forelle wirklich frisch war und eine gute Qualität auf dem Teller liegt.
Ich denke bei dir war einfach das Problem, dass zu wenig Schleim vorhanden war (soll nicht heissen, deine Forelle war schlecht :)), da sie einfach den ganzen Tag in einem Tuch gelegen ist, wo den Schleim vermutlich aufgesogen hat (dies kann ja leider nicht verhindert werden).

Gruss der Koch :chef:
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Re: Ein Tag am Göscheneralpsee

Beitrag von JJwizard »

Klar, nur frisch getötete Forellen werden im Sud blau. Das hat wie von meinen Vorschreibern richtig erwähnt mit der noch frischen Schleimschicht zu tun, die einfach bei einer bereits Stunden lang toten Forelle .... längst vertrocknet oder vom Tuch, in welches die Forelle eingewickelt wurde, aufgesogen wurde.

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champas
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Re: Ein Tag am Göscheneralpsee

Beitrag von champas »

Danke euch für die schnellen Rückmeldungen! In diesem Fall lass ich wohl das nächste mal den Essig lieber weg, dann wird der Sud nicht so sauer :chef:
So werde ich wohl in ein Restaurant gehen müssen, meine Küche liegt halt wohl oder übel im Unterland und die schönen Salmoniden-Seen etwas weiter weg :(
Angeln ist die einzige Art von Philosophie, von der man satt werden kann.
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