Felchen anstatt Seeforellen –Schleppen.
Hallo zusammen, eigentlich war auf dieses Wochenende alles vorbereitet und geplant um endlich meine langersehnte Seeforellen-Eröffnung einzuläuten.
Rollen wurden neu bespult, Ruten mit den Tauchscheiben bestückt,
Downrigger-Batterie geladen und Vorfächer geknüpft. Natürlich auch schon meine Köder-
Kiste zusammengestellt.
Der Wetterbericht spielte auch mit und die Prognosen waren verheissungsvoll.
Aber dann, am Abend zuvor, klingelte mein Telefon und ich wurde spontan zum
Felchen-Angeln auf den Bielersee eingeladen.
Verdammt lang her, meine letzte Felchensession dachte ich mir. Und somit entschied ich mich kurzerhand zwei Felchenruten zu packen und im nahe gelegenen Anglergeschäft
noch drei Hegenen zu besorgen.
Kurz nach Neun Uhr stachen wir in die noch etwas aufgerauhte See. War noch ziemlich West-
Wind drinn.
An unserem Platz angekommen liess anfangs der Wellengang überhaupt nicht nach. Doch das langsam die starke
Wintersonne die Wolkenbilder zu zerreissen schien, liess uns sehr zuversichtlich stimmen, denn das mögen die
Felchen sehr. Seitliches starkes Licht.
Windrichtung änderte sich, es kam eine leichte Bise auf. Diese half der Sonne mit die letzten Bewölkungen zu
vertreiben.
Die Bise war fort und die einzigen Wellen auf dem See kamen von den Vorbeifahrenden Booten. Es wurde richtig
Frühsommerlich warm und wir mussten Kappen und Jacken abziehen. Da in der Mittagszeit die Felchen nicht so
Beisslustig sind, waren wir es umso mehr. Wir Kochten uns eine Suppe, assen belegte Brote und genossen die
herrlichen Sonnenstrahlen, den Ausblick auf die "Islas del St. Pietro" und den auf die Schweizer Alpen.
Die Alpen zeichneten sich immer deutlicher ab.
Um 15 Uhr 30 machten wir uns wieder auf den Weg zum Hafen da wir unsere max. Felchenfangzahl erreicht hatten.
Felchen zwischen 26 und 33 cm. Was auffiel war das sie wohl sehr Hungrig wahren, ihre Mägen waren sozusagen leer.
Auch merkte ich das ich schon lange nicht mehr den Felchen nachstellte. Ich hatte deutlich mehr unverwertete Bisse
als mein Kollege (Felchenspezi). Ich ging nicht genügend konzentriert zur Sache und hatte auch eine zu feine (langsame)
Spitze montiert. Diese wechselte ich nicht, da ich trotzdem locker zur Vollpackung kommen würde.
Kurzum, ein Traumhafter Tag und ein Traumhaftes Gewässer. Manchmal wissen wir gar nicht wie schön wir es hier in der Schweiz auf unseren Gewässern haben. Und wenn ich nochmals entscheiden dürfte, ob Seeforelle oder Felchelen,
da würde ich sofort wieder die Forellen schwimmen lassen, denn so ein Tag wie dieser,
der würde in meiner Wurmbüchse fehlen, so ein Tag, der dürfte nie vergehen.
Ein Angelerlebnis das nichts offenlässt auch für eher Raubfischangler.
NACHTRAG;
Einen unvergesslichen Angeltag und nicht zuletzt,
einen echten Angelfreund dazu gewonnen.
mfg, Schlammbarbe